Nach dem unlängst von Altbürgermeister Hartmut Haibach erklärten Rückzug aus dem operativen Geschäft der Ortspolitik und dem Nachrücken der Hasselbacherin Lydia Maurer, die bereits über Parlamentserfahrung verfügt, betrat am Donnerstagabend nun ein echter Neuling im Namen der FWG die kommunalpolitische Bühne in Weilrod, die 35-jährige Natalie Schummer. Die Tierärztin ist jedoch nur in der Gemeindevertretung neu. Seit Beginn der Legislaturperiode sitzt sie bereits für die Freien Wähler im Ortsbeirat ihres Heimatortes Emmershausen.
Schummers Einzug ins Parlament war durch das Ausscheiden von Klaus-Peter Datz aus der Fraktion ausgelöst worden. Der 61-Jährige tritt im Gemeindevorstand die Nachfolge des aus Gesundheitsgründen ausgeschiedenen Dieter Rieger an. Der wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung offiziell verabschiedet.
Dass die in herzlich-freundschaftlichem Ton gehaltene kleine Zeremonie weder dem Verabschiedeten noch den Verabschiedenden leicht gefallen ist, war deutlich zu spüren.
Parlamentsvorsteher Götz Esser (FWG) nannte Rieger einen Kollegen, der sich über die Maßen für Weilrod, das nach seinem Umzug von Friedrichsdorf nach Mauloff sehr rasch zu "seinem" Weilrod geworden sei, engagiert habe: "20 Jahre lang hast du das Ohr ganz dicht am Bürger gehabt", sagte er und hob auch die letzten sieben Jahre hervor, in denen Rieger im Gemeindevorstand die Interessen der FWG vertreten hat. Man sei ihm dafür zu großem Dank verpflichtet.
Auch Bürgermeister Axel Bangert (SPD) fand ehrende, aber auch sehr persönliche Worte. Dieter Rieger sei mit seiner ausgleichenden Art stets der "ruhende Pol" im Gemeindevorstand gewesen, und die Arbeit mit ihm habe stets viel Spaß gemacht. "Du wirst uns allen sehr fehlen", sagte Bangert.
Rieger fiel der Abschied aus der Weilroder Kommunalpolitik sichtlich schwer. Er habe sich die Entscheidung aufzuhören und nach Grävenwiesbach zu seinen Kindern zu ziehen, nicht leicht gemacht, wisse inzwischen aber, dass es der richtige Schritt war. Weilrod sei aber nicht aus der Welt und werde ihm natürlich eine Herzensangelegenheit bleiben, sagte er der TZ.
Bürgermeister und Parlamentschef verpflichteten sodann Riegers Nachfolger im Gemeindevorstand, Klaus-Peter Datz, für dessen neue Aufgabe als "Ehrenbeamter auf Zeit" und nahmen ihm nach der Verlesung der Ernennungsurkunde den Amtseid ab.