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Zehntausende Pendler kamen zu spät zur Arbeit - Wasserrohrbruch im Hauptbahnhof: Zwei der vier Gleise im S-Bahn-Tunnel mussten für zweieinhalb Stunden gesperrt werden

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Der Zugang zu den Gleisen 103 und 104 im Tiefbahnhof ist abgesperrt. Geduldige Mitarbeiter der Bahn beantworten Fragen der Fahrgäste. "Dumm gelaufen ist das", sagt Thorsten Kolb (31). "Ausgerechnet heute hat mir meine Freundin ihr Auto nicht gegeben, und ich muss mit der Bahn zur Arbeit fahren." Nun komme er zu spät. Seinen Chef habe er aber benachrichtigt. Pascal Schlatter (20) steht an Gleis 101, wartet auf die S-Bahn Richtung Darmstadt. "Ich bin auf dem Weg zur Uni", sagt er. Er hofft, dass er rechtzeitig zum Seminarbeginn in Darmstadt ist. Zum Glück habe er noch einen Puffer von 20 Minuten. Seit zwei Jahren fahre er die Strecke, da verlässt man automatisch früher das Haus. "Man gewöhnt sich an die Verspätungen."

Ruhig steht eine Frau an Gleis 102. Sie wolle nach Eppstein, sei extra früher losgefahren. Für diejenigen, die unter Zeitdruck stehen, sei solch ein Chaos zwar blöd. "Aber das ist höhere Gewalt, da kann man niemandem einen Vorwurf machen. Da muss man eben ein Stück Geduld mitbringen." Etliche Betroffene fühlen sich nicht ausreichend durch die Bahn informiert.

Am Morgen gegen 8 Uhr wurde aus Sicherheitsgründen die Oberleitung der Gleise 103 und 104 im S-Bahn-Tunnel abgeschaltet, weil Feuchtigkeit an der Tunneldecke ausgetreten war. Der Verkehr musste über die beiden verbliebenen Gleise abgewickelt werden. Wie ein Bahnsprecher mitteilte, konnte die Bruchstelle schnell geortet und geschlossen werden, so dass nach gut zweieinhalb Stunden die beiden Gleise wieder freigegeben werden konnten. Bis gegen 12 Uhr waren alle Linien wieder im gewohnten Takt.

Im Berufsverkehr war der Fahrplan kräftig durcheinandergewirbelt worden. Betroffen waren die Linien S 1 bis S 6 sowie S 8 und S 9. Der Verkehr der Fern- und Regionalzüge war nicht beeinträchtigt, weil diese Züge oberirdisch verkehren. Einige S-Bahnen fuhren nur auf Teilstrecken. An den Stationen Rödelheim, Griesheim und Offenbach-Ost mussten die Passagiere in Züge umsteigen, die durch den Tunnel im Hauptbahnhof verkehrten.   




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