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Friedhofsgebühren ziehen deutlich an - Nicht nur die Musikschule wird teurer, auch vor der letzten Ruhestätte macht das Sparen keinen Halt

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Wenn ein naher Angehöriger stirbt, kommen zu all der Trauer auch noch erhebliche Kosten hinzu. In Mörfelden-Walldorf werden diese jetzt noch deutlich steigen, denn die Stadt gibt zu viel Geld aus. Teure Investitionen und Neubauten wie das Jugend- und Kulturzentrum, Zuschüsse für Kindertagesstätten, Musikschule, Badesee oder Freibad stehen zu geringen Einnahmen gegenüber. Nun soll die Doppelstadt sparen und gleichzeitig einige Gebühren anheben, damit sich das Defizit reduziert. Darauf drängt auch das Regierungspräsidium in Darmstadt, das den Haushalt Mörfelden-Walldorfs freigibt, seit die Stadt unter den kommunalen Rettungsschirm Hessens geschlüpft ist.

Steigerung unumgänglich

Folgerichtig kommt nun eine Gebührenerhöhung, die Thomas Will (SPD), Landrat des Kreises Groß-Gerau, bereits im vergangenen Jahr, damals war er noch für die Haushaltsfreigabe zuständig, als unpopulär bezeichnet hatte: die Friedhofsgebühren. "Auch beim Bestattungswesen halte ich eine Steigerung der Erträge für unumgänglich", hatte er geschrieben. Das Regierungspräsidium hat dies präzisiert. Demnach müssen in Zukunft die Gebühren so kalkuliert werden, dass sie kostendeckend sind.

Um die Sprünge nicht so groß werden zu lassen, wird die Erhöhung bis 2015 gestreckt. So steigen die Bestattungskosten in einem Reihengrab vom 1. Juli an auf 719 Euro, im Januar 2014 sind es dann schon 797 Euro und ein Jahr später kostet es 875 Euro. Auch der Erwerb der Nutzungsrechte wird erheblich kostspieliger. Nach der Erhöhung im Juli werden es 484 Euro sein. Im Jahr 2014 sind dann für 20 Jahre 637 Euro fällig, ein Jahr später 790 Euro.

Schwacher Trost

Der Gebührenbedarf im Haushalt für das laufende Jahr ist mit rund 500 000 Euro angegeben. Bezahlt werden aber nur 300 000 Euro. Die Differenz sollen die angekündigten Erhöhungen in den nächsten zweieinhalb Jahren ausgleichen. Während zum Beispiel die jährlichen Lohnkosten von über 380 000 Euro mit den Gebühren abgedeckt sein müssen, ist der öffentliche Grünanteil der Friedhöfe darin nicht enthalten. Dieser beträgt in Mörfelden-Walldorf nach Abzug der Grabflächen und Betriebsgebäude 30 Prozent. Das dürfte für die Angehörigen ein schwacher Trost sein, schließlich kommt die letzte Ruhestätte auf jeden zu.




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