"Bevor es nicht den Stempel auf der Baugenehmigung gibt, ist noch alles offen", betonte Stefan Kraus, Rewe-Expansionsleiter der Region Mitte gegenüber der TZ. Deshalb habe der Lebensmittelkonzern den Mietvertrag am aktuellen Standort unlängst bis zum Jahr 2019 verlängert, "und das mit der Option, den Vertrag noch zwei Mal um fünf Jahre zu verlängern", ließ Kraus den Ortsbeirat Oberstedten in seiner Sitzung am Montagabend wissen. Für ihn stehe nicht der Wechsel des Marktes an den Ortseingang in Frage, sondern eher der Zeitpunkt des Umzugs.
Wie schon im Bauausschuss (TZ berichtete), gab’s auch im Ortsbeirat seitens der CDU heftige Kritik an den Bauplänen, die Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) vorgestellt hatte. Christdemokrat Erwin Adolph fragte, was denn nun tatsächlich aus dem derzeitigen Mietobjekt werden solle, wenn Rewe ausgezogen sei.
"Das ist noch völlig offen", antwortete Kraus. Gleichwohl betonte er, dass man sich die aktuelle Fläche vor allem deshalb gesichert habe, "um die Konkurrenz wegzuhalten". Folglich werde es an dieser Stelle auf absehbare Zeit keinen anderen Lebensmittelmarkt oder eine Drogerie mit einem Sortiment geben, das auch Rewe führe. Vielleicht bleibe das Gebäude auch einfach leer stehen.
Daran wollte Ortsbeiratsmitglied Adolph nicht so recht glauben. "Das wird doch nicht 15 Jahre lang leer stehen, wenn man Miete zahlen muss", mutmaßte er. Doch noch weiter wollte sich Kraus nicht in die Karten schauen lassen.
Die stellvertretende Ortsvorsteherin und Sitzungsleiterin Jutta Niesel-Heinrichs (SPD) erinnerte daran, dass der Bauausschuss keine zwei Märkte wolle, und dass für die Markt-Zufahrt ein Verkehrskonzept zu erstellen sei. Die Kritik der CDU, dass es lediglich eine Zu- und Abfahrt für den Markt gebe, die Verkehrsverhältnisse aber auch so schon morgens zum Teil chaotisch seien, versuchte Brum mit einem Hinweis auf die Parkplätze des Turnvereins zu entkräften. Der TV habe ebenfalls seine Einfahrt in der Niederstedter Straße und die könne folglich nicht nur zum Parken, sondern auch zum Ein- und Ausfahren genutzt werden.
Auf die Frage von Ortsbeiratsmitglied Markus Schmidt (CDU), mit welcher Verkehrsbelastung in diesem Bereich zu rechnen sei, wenn der neue Markt stehe, gab’s hingegen noch keine Antwort. Kritisch sah auch Niesel-Heinrichs die Lage der geplanten Einfahrt gegenüber der Industriestraße.
"Der Abbiegerverkehr muss vernünftig geregelt werden, speziell für die Linksabbieger", betonte Brum. Die Lage hingegen befand er als gut. Gleichwohl bestehe bei dem Plan noch Gestaltungsspielraum. Auch die Gespräche mit den Anwohnern seien noch nicht abgeschlossen. Nur mit einem Grundstückseigentümer sei man noch nicht handelseinig geworden.
Die Aufstellung des Bebauungsplans wurde schließlich mehrheitlich angenommen. Erwin Adolph stimmte dagegen. Sein Fraktionskollege Willi Steffek hatte wegen Befangenheit an der Abstimmung nicht teilnehmen können.