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20 neue Kitaplätze, aber50fehlennoch - U3-Betreuung in Preungesheim ist weiter ein Thema

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Kinderlachen dringt bis nach draußen vor die Tür der Kita Kantapfel. Drinnen fliegen bunte Luftballons durch die Räume, es duftet nach Kaffee und frisch gebackenen Kuchen. Anlass ist die Eröffnung des neuen Passivhauses in der Alkmenestraße 5. Nachdem 2009 die Kita in der Kantapfelstraße in einem provisorischen Pavillon eröffnet wurde, wurde es im Oktober 2012 allmählich eng für die 60 Kinder. Das lange geplante Passivhaus, das ausschließlich Erdwärme bezieht, war endlich bezugsfertig. "Wir sind in dieser Gegend die erste Kita, die in ein zertifiziertes Passivhaus einzieht", erzählt Kita-Leiterin Kerstin Jungbecker.

 

Der Ansturm war groß

 

Insgesamt fünf Gruppen gibt es in der zweistöckigen Kita, die ihren Namen zum Programm gemacht hat: Neben der roten gibt es auch die grüne und gelbe Apfelgruppe. Ganz neu dabei sind die Gruppen Apfelkerne und Apfelblüten, in denen nun auch die unter Dreijährigen (U3) betreut werden. Sechs neue pädagogische Fachkräfte wurden eigens für die Betreuung der Kleinsten eingestellt. Drei Erzieherinnen kümmern sich um jeweils zehn der insgesamt 20 U3-Kinder.

Der Ansturm war groß, als bekannt wurde, dass es neue Krippenplätze geben wird. "Wir haben sehr viele Anmeldungen erhalten, aber mehr als 20 Kinder können wir nicht aufnehmen. Viele Eltern reagieren hysterisch, weil sie keinen Platz bekommen. Eine Mutter kam sogar schon vor der Geburt ihres Kindes zu uns. Aber wir können keine Plätze an Ungeborene vergeben", sagt die 35-jährige Leiterin.

Wer einen der begehrten U3-Krippenplätze haben möchte, müsse sein Kind zum einen fristgerecht anmelden, zum anderen aber auch gewisse Kriterien erfüllen. Alleinerziehende und Berufstätige haben einen Vorteil gegenüber Paaren und Arbeitssuchenden. Derzeit warten 50 Eltern auf frei werdende Krippenplätze, doch es wird erst wieder ein Platz frei, wenn eines der 20 Kinder vier Jahre alt wird und zu den "Großen" kommt.

 

Klagewelle droht

 

Ab dem 1. August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen U3-Krippenplatz. Auf dem sogenannten Krippengipfel im Jahr 2007 beschlossen Bund, Länder und Kommunen einen massiven Ausbau an Krippenplätzen. Doch schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass dieses Versprechen der Großen Koalition nicht eingehalten werden kann. Der Ausbau läuft schleppend, es mangelt an geeigneten kostengünstigen Flächen. Rund 3000 Plätze fehlen in Frankfurt noch immer, doch schon in zwei Monaten endet die Frist. "Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll", wundert sich Kerstin Jungbecker. "Wütende Eltern bitten wir, sich an die Stadt zu wenden, wir können schließlich nichts dafür." Die Kommunen müssen ab August mit einer Klagewelle rechnen, denn rein rechtlich haben die Eltern einen Anspruch auf Schadensersatz.

Tanja Schneider ist eine von den Glücklichen, die einen - oder besser gesagt zwei - der U3-Krippenplätze ergattern konnten. Ihre Zwillinge Alexa und Janina kann sie ab November jeden Morgen in die Kita Kantapfel bringen. "Ich bin sehr froh, dass die beiden hier untergekommen sind. Ich habe sie sehr früh angemeldet, bin im Maxi-Cosi hier rein spaziert, da waren die beiden gerade sechs Wochen alt", erinnert sich die 35-jährige Köchin.

2016 soll in Frankfurt laut Magistrat der Anspruch auf Betreuung erfüllt sein. Bis dahin sind Alexa und Janina vier Jahre alt und fallen nicht mehr in die Kategorie U3.




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