Die Pläne für die neue Kindertagesstätte auf dem alten SSG-Platz in der Zimmerstraße werden konkret: Bürgermeister Frieder Gebhardt (SPD) präsentierte gestern im Rathaus die Planungen für das Haus, für das die Bauarbeiten möglichst im Frühjahr 2014 beginnen sollen. Der in der Langener Politik umstrittene Neubau soll jetzt nach langen Debatten im Parlament direkt an der Zimmerstraße platziert werden und der geplante Stadtgarten soll langfristig dahinter in Richtung Zentrum für Jung und Alt entstehen.
Großer Gewinn
"Diese neue Einrichtung wird ein großer Gewinn für unsere Kinderbetreuung", betonte Frieder Gebhardt. Das 55 Jahre alte Gebäude an der gegenüberliegenden Straßenseite, in dem derzeit die Kinder betreut werden, sei nicht mehr zeitgemäß. Auch die Kosten für eine Sanierung stünden in keinem Verhältnis. "Vor allem können wir dann endlich zwei weitere Gruppen für die U 3-Betreuung anbieten - bei 162 Kindern auf der Warteliste, die noch keine Platzzusage haben, absolut notwendig", so der Verwaltungschef.
Rund 3,3 Millionen Euro wird das von einem Darmstädter Architekturbüro geplante Gebäude kosten. Bislang ist es als Passivhaus geplant, aber die Stadt könnte 200 000 Euro sparen, wenn das Gebäude in einer energetisch optimierten Bauweise gebaut würde.
Die Pläne sehen den Haupteingang der neuen Kindertagesstätte an der Nordseite, in Höhe der Parkplätze, vor. Das Zentrum des Gebäudes soll ein großzügiger Innenhof werden, und viele Glasflächen sollen einen Bezug zur grünen Umgebung herstellen. Die an zentraler Stelle in der Stadt gelegene Einrichtung soll für die Langener Eltern vor allem Ganztagsplätze bereitstellen. In dem Neubau können künftig 109 Kinder betreut werden - davon sind 20 Hortplätze und weitere 20 U 3-Plätze. Mit der Ganztags- und U 3-Betreuung muss die Stadt zehn zusätzliche Erzieherstellen schaffen, dazu eine stellvertretende Leitungsstelle.
Garage abgerissen
Den Neubau möchte die Stadt mit dem Verkauf der gegenüberliegenden Grundstücke finanzieren. Dazu würden die alte Kita, ein Garagengebäude und eine Obdachlosenunterkunft abgerissen und die 3527 Quadratmeter große Fläche in der Zimmerstraße/Ecke Jahnstraße verkauft werden. An dieser exponierten Stelle könnte ein Bebauungskonzept für altersgerechtes Wohnen entstehen. Frieder Gebhardt hofft bei dem Bauvorhaben auf Zuschüsse von Bund und Land.
Bei der Umsetzung des Stadtgartens müssen die Bürger allerdings noch etwas Geduld haben. Derzeit steht für Planung und Gestaltung des Gartens hinter der Kita und neben dem Zenja kein Geld bereit. "Mir ist klar, dass die Verwaltung Druck bekommen wird, aber wir haben einfach kein Geld", so Gebhardt. Vorschläge, Gestaltung und Pflege der Fläche in die Hände engagierter Bürger zu legen, sieht er kritisch: "Ich glaube nicht, dass so eine große Fläche ehrenamtlich zu bewältigen ist."