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Hilfe für überforderte Eltern - Neues Angebot in der Bad Homburger Erziehungsberatungsstelle: "Schrei-Sprechstunden"

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Die ersten Wochen und Monate mit einem Baby sind nicht unbedingt so harmonisch, wie man sich das als werdende Eltern ausgemalt hat oder wie es in den Medien gerne dargestellt wird. Wenn das Neugeborene dann auch noch ein sogenanntes "Schreikind" ist, also - obwohl es ihm eigentlich an nichts mangelt - überdurchschnittlich viel weint und wenig schläft, liegen die Nerven der Eltern manchmal blank. Schlafmangel, ungewohnte Belastungen und Verunsicherung im Umgang mit dem Baby führen dann schnell zu einer Überlastung, die therapeutischer Hilfe bedarf.

"Die Schrei-Sprechstunde ist im Rahmen des Präventionsprojekts ,Frühe Hilfe‘ ein zusätzliches Angebot an junge Eltern, mit dem wir verhindern wollen, dass Bindungsprobleme und vielleicht langfristige Verhaltensauffälligkeiten entstehen", erläuterte Landrat Ulrich Krebs (CDU) bei der Eröffnung.

In Zeiten, in denen entlastende Großeltern keine Selbstverständlichkeit mehr sind, hat sich der Fachbereich Soziale Dienste des Kreises dieser Problematik angenommen und mit der "Schrei-Sprechstunde" den Eltern von bis zu zwölf Monate alten Kindern ein Beratungsangebot geschaffen. Heinz Rahn, Leiter des Fachbereichs, weist auf die guten Netzwerkstrukturen der "Frühen Hilfe" hin, in die das neue Angebot perfekt passe.

"Es besteht Redebedarf. In erster Linie muss die Mutter von Schuldgefühlen befreit werden, wenn ihr Kind nicht so angepasst ist, wie man sich ein Baby vorstellt", benennt Kathrin Seidel ein Kernproblem für die Krisen nach der Geburt.

Babys verstehen lernen

"Das Baby kommuniziert durch sein Schreien, denn es kann sich nicht anders ausdrücken. Wir wollen die Eltern anleiten, die Zeichen des Babys zu lesen, Strategien für einen besseren Umgang miteinander aufzeigen. Dadurch unterbrechen wir die gefährliche Spirale der Anspannung und Überforderung", weiß die Familienhebamme, die über eine Zusatzausbildung als "Emotionelle Erste Hilfe Fachberaterin" verfügt. Sie wird die Beratungen nach individueller Terminabsprache im eigens dafür ausgestatteten Raum innerhalb der Erziehungsberatungsstelle in der Taunusstraße 5 in Bad Homburg durchführen. Dass die Beratung kostenlos und der Zugang "niedrigschwellig" ist, also unkompliziert und ohne Dokumentation bei Ämtern erfolgt, soll den Betroffenen den Zugang zu diesem Hilfsangebot erleichtern.

Hilfesuchende erreichen die Familienhebamme unter Telefon (0 61 73) 99 47 37 oder per E-Mail an info@hebks.de. Weitere Informationen finden Sie auch auf : www.hochtaunuskreis.de.




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