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Kirche braucht Frische

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Das Pfarrfest hat bei der katholischen Gemeinde St. Laurentius schon eine lange Tradition. Seit mehr als 30 Jahren treffen sich die Christen nach der Fronleichnamsprozession im Pfarrgarten, um gemeinsam ein paar Stunden miteinander zu verbringen. "Dazu gehört auch eine gute Vorplanung", berichtete Alois Zorn, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats und ebenso Mitglied im Verwaltungsrat. Doch so gut das Fest für die Gemeinde vom Pfarrgemeinderat durch die Vorsitzende Claudia Rehnelt und Monika Bolesta auch geplant war, das Wetter meinte es nur halb so gut. "Die Band und die Kinderspiele für draußen mussten wir kurzfristig absagen", bedauerte Zorn, dass die Pläne vom Wetter vereitelt wurden.

Für die Gemeindemitglieder war das aber kein Grund, den Gottesdienst oder das Fest ausfallen zu lassen. Zahlreiche Besucher feierten nach dem Gottesdienst im katholischen Gemeindehaus St. Josef. Für viele eine Gelegenheit, sich auszutauschen und auch wieder alte Bekannte zu treffen. "Da zeigt sich die gute Gemeinschaft in unserer Kirche", sagte Zorn. Dass auch einige evangelische Vertreter, darunter das Pfarrerehepaar Rainer und Gundula Guist, zu Gast waren, bestätige das hervorragende Miteinander der Christen.

Der Zeit hinterher

"Heute sind mehr Besucher da als bei vielen Gottesdiensten", sagte Zorn, der damit ein wachsendes Problem in den Kirchen benannte. Die Kirche sei - zumindest, was ihre Volksnähe angehe - der Zeit deutlich hinterher. Die Rolle der Frau, die in der Gesellschaft deutlich mehr Rechte habe als in der Kirche, sei das beste Beispiel dafür, in welchen Bereichen sich die Katholische Kirche weiterentwickeln müsse, um zukunftsfähig zu bleiben. "Sonst werden sicherlich - wie in Steinbach - auch hier Kirchen geschlossen", vermutete Zorn. Die Aufstiegschancen der Frauen seien begrenzt, "das sollte man in jedem Fall überdenken".

Doch mit Veränderungen von unten tue sich die Kirche schwer oder lehne sie ganz ab. "Aber davor werden unsere Oberen irgendwann nicht mehr die Augen verschließen können", so seine Kritik, die andere Besucher ähnlich formulierten. Doch bei aller Kritik standen für die Gemeindemitglieder an diesem Tag das Feiern, Raten beim Quiz und Gesellige im Vordergrund. Und das ist eine Tradition, die die Kirchengemeinde gern pflegt.




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