Gabriele und Josef Schmidt wohnen direkt neben der Paul-Maar-Schule im Steinkleeweg. Gegen die Schüler haben sie überhaupt nichts - auch nicht, wenn es manchmal etwas lauter wird.
Was das Ehepaar aber seit fast zwei Jahren stört, sind die ungepflegten Grünflächen. "Unser Garten grenzt genau an die Wiese der Schule. Weil dort nicht ordentlich gemäht wird, fliegt das ganze Unkraut zu uns herüber", beschwert sich Gabriele Schmidt. "Die Samen landen alle bei uns. Wäsche aufhängen kann ich gar nicht und im Garten gemütlich zu sitzen, macht bei dem Anblick auch keinen Spaß."
Ihr Mann ist sauer auf den Hausmeister. "Vergangenes Jahr hat er mich sogar provoziert und ist frech geworden, als ich ihn darauf angesprochen habe", sagt Schmidt am heißen Draht der TZ. Er hat schon bei der Stadt angerufen und mehrmals mit der Schulleiterin gesprochen, "aber es passiert nichts". Er wisse nicht mehr, an wen er sich wenden solle. "Da baut der Kreis für Millionen so einen Prachtbau und dann verkommt die Grünfläche, weil sich einfach keiner darum kümmert", schimpft seine entnervte Frau. Denn es sehe dort wirklich alles andere als schön aus.
Den Ärger über das umherfliegende Unkraut kann Andrea Nagell gut verstehen. Die Pressesprecherin des Hochtaunuskreises kümmert sich sofort um den Fall, als der heiße Draht ihr den Fall schildert. "Ich habe mit dem Hausmeister gesprochen und er hat mir versichert, dass er dort regelmäßig mäht", hat sie erfahren. Der zuständige Fachbereich Gebäudebewirtschaftung kontrolliere das auch. "Dort gab es bisher keine Beschwerden."
Wenige Tage nach dem Anruf schiebt der Hausmeister den Rasenmäher tatsächlich auch schon über die Wiese. "Allerdings hat er einen Meter vor unserem Zaun aufgehört", ärgert sich das Ehepaar.
Andrea Nagell vom Kreis kann sich gut vorstellen, dass die Nachbarn eine andere Vorstellung von einem gepflegten Rasen haben. "Das ist eher eine Spielwiese, auf der wir wegen der Kinder nicht mit Spritzmitteln gegen das Unkraut arbeiten können", erklärt sie. Sie will sich aber mit dem Ehepaar in Verbindung setzen und vermitteln. "Ich fahre dort vorbei und höre mir gerne die andere Seite an, damit sich die Lage dort klärt", verspricht Nagell.
Das beruhigt und freut das Ehepaar Schmidt. "Wie gut, dass Sie sich darum gekümmert haben, jetzt kommt endlich mal jemand vorbei und guckt sich das an." Sie seien alleine einfach nicht weitergekommen.