Im Schwimmbad war am Samstagmittag Hochbetrieb, zumindest unter den Sonnenschirmen vor dem Kiosk. In der Schwimmbadkasse klingelte es trotz dieses Andrangs nicht: Alle hatten eine Dauerkarte. "Wie oft waren Sie mit Ihrer Dauerkarte in der laufenden Saison im Schwimmbad?", wollte die Taunus Zeitung wissen und fragte an den Tischen. "Kein einziges Mal", war die Standardantwort. Der Sommer muss langsam in Gang kommen und wettmachen, was der Mai verdorben hat.
Die Dauerkartenbesitzer waren auch diesmal ohne Badehose gekommen, aber mit der Aussicht auf einen attraktiven Gewinn. "Die Idee stammt von unserer Mitarbeiterin Nicole Lauth", erklärte Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG) und gab die Modalitäten und Preise bekannt. Zuerst die Preise: Zu gewinnen waren zehn Gutscheine für eine Sonnenschirmausleihe, drei Geschenk-Sets mit Schmitten-Mütze und Badetuch, drei Geschenk-Sets mit Schmittenmütze und T-Shirt und als Hauptpreise dreimal die Erstattung eines Dauerkartenkaufpreises.
Bis dato habe der Verkauf von Dauerkarten der Gemeindekasse 15 000 Euro eingebracht, sagte der Bürgermeister, insgesamt seinen 251 Dauerkarten verkauft worden, das sei zufriedenstellend.
Rund 40 der Dauerkartenbesitzer waren zum ersten Gewinnspiel dieser Art gekommen und hofften auf ihr Glück. Dafür zuständig waren zwei Schmittener Kinder, der vierjährige Pit und die elfjährige Xenia. In einer Trommel waren die Lose mit den Nummern der verkauften Dauerkarten. Pit und Nicole zogen abwechselnd die Zettel heraus. Nicole Lauth notierte die Nummern, der Bürgermeister las sie vor und wartete auf Reaktion aus der Menge. Keiner meldete sich. "Ja ist denn überhaupt einer da, der eine Dauerkarte gekauft hat?", fragte er ratlos. Aber alle Anwesenden hatten entweder eine am Bändchen um den Hals hängen oder hielten sie zum Beweis in der Hand.
Auch die Nichtanwesenden sollten vom Gewinnspiel nicht ausgeschlossen bleiben, und so brachte der Rathauschef seine Gewinne nur sehr schleppend an den Mann oder die Frau. Schließlich wurden die Modalitäten noch einmal geändert und sechs Gewinnsets nur unter den Anwesenden verlost. Vielleicht werden man im nächsten Jahr die Gewinne nur unter den Anwesenden verlosen, zog der Bürgermeister in Erwägung.
Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich bald endlich einmal Sonnenschirmwetter einstellt und die Badetücher zum Einsatz kommen oder die T-Shirts unter einem Pullover getragen werden müssen. Aber der Sommer fängt ja jetzt langsam erst an.