Sie kommt nur ein Mal im Jahr (wenn alles gut geht), aber dann geht’s rund in der Kindertagesstätte in der Gartenstraße. Und auch diese Woche war die Feuerwehr zu Gast. Und bei der Übung dürfen die Vorschulkinder immer dabei sein.
Zuvor war natürlich das Thema Feuerwehr mit den Kindern besprochen worden. Was ist zu tun, wenn es im Kindergarten brennt? Die Kinder wussten es. Schließlich hatten sie bei der Brandschutzerziehung gut aufgepasst. Doch als die Räumungsübung in der Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt" dann tatsächlich anstand und die Räume des Kindergartens plötzlich voller Qualm waren, da sah das Ganze dann doch sehr echt aus.
Die 36 Vorschulkinder waren gerüstet und hatten sich alles vorher genau berichten lassen. Sie wussten, wie der Notruf abgesetzt werden muss und auch, dass sie danach ohne Panik die imaginäre Brandstelle verlassen sollten. Als dann alle in sicherem Abstand auf die Dinge warteten, die da kommen sollten, ertönten laut die Sirenen. Zwei Löschzüge fuhren vor. Steffen Pauly hatte die Einsatzleitung und die Regie über zwölf Feuerwehrleute übernommen. Da wurden Schläuche ausgerollt und die Atemschutzgeräteträger ins Haus gelassen. Was dann innerhalb des völlig verqualmten Kindergartens geschah, konnten die Kleinen leider nicht sehen. Sie waren aber froh, als die laut atmenden und maskierten Feuerwehrleute mit den vermissten Personen wieder heraustraten.
Sie mussten nämlich drei Personen suchen. Dafür hatten sich Niklas Herrmann (15 Jahre) und Lukas Wagner (16 Jahre) sowie Aresu Pichnamazi (10 Jahre), alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr, als Verletzte und Vermisste versteckt.
Bei alledem war es aber dennoch nur eine abgespeckte Form der Räumungsübung, erklärte der stellvertretende Wehrführer Michael Ullrich im Anschluss. Der Grund dafür war die Reise von neun Kameraden aus der Großgemeinde, die in Sachsen als Mitglieder der Einsatzgruppe des Hochtaunuskreises fünf Tage lang Hochwasser-Hilfe leisten.