Vom Paulus zum Saulus
Zu unserem Artikel "Aus fürs Jugendhaus", TZ von 6. Juni, der folgenden Leserbrief.
Und jetzt wird wohl doch kommen, was der amtierende Bürgermeister, als er noch FDP-Stadtverordneter war, stets verhindern wollte: Das Steinbacher Jugendhaus wird dicht gemacht. Der Verwaltungschef selbst wird vom Paulus zum Saulus und will den Stadtverordneten die Schließung dieser Einrichtung "verkaufen". Grund sei der Schutzschirm, den er ja selbst als finanzielles Allheilmittel für Steinbach propagiert hatte. Und die zunächst angedachte "Umwandlung" des Jugendhauses in eine "ehrenamtliche Einrichtung" wird auch nicht mehr verfolgt. Die genannten Gründe sind nur schwer nachvollziehbar. Im Magistrat hat sich nur eine Person gegen diese unsoziale Entscheidung gestemmt. Das ist in der Tat zu wenig! Ein Funke Hoffnung besteht aber noch, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Das letzte Wort haben die Damen und Herren Stadtverordneten, also unsere gewählten Volksvertreter. Wenn auf dieser Entscheidungsebene ausreichende Sozialkompetenz (die ja nicht nur die SPD für sich in Anspruch nimmt) vorhanden ist, dann sollte das Parlament mehrheitlich diese Magistratsvorlage ablehnen und der Stadtverwaltung und den Stadträten ins Pflichtenheft schreiben, dass nach Alternativlösungen zu suchen ist. Schwarz-Weiß-Denken ist hier zu simpel. Die Steinbacher Jugend verdient mehr Kreativität seitens Stadt und Politik. Der Bürgermeister selbst - obwohl inzwischen auch Vater - engagiert sich offensichtlich lieber für eine Schmetterlingswiese in der Aue als für den Erhalt des Jugendhauses, gleich in welcher Form. Einmal geschlossen, sind die Lichter im Jugendhaus für immer aus.
Wolfgang Schütz
Steinbach