Am Altenpflegeheim am Erlenbach war die Neu-Isenburger Truppe der Aktion "72 Stunden" am Werk. Sie hatten sich entschieden, ein "Get it" Projekt zu übernehmen, also eines, das sie erst zum Start der Aktion am Donnerstag genannt bekamen. Bei der anderes Version "Do it" mussten sich die Ehrenamtlichen ein eigenes Projekt ausdenken. Aus dem Dekanat Dreieich hatte eine Gruppe ihre ursprüngliche Idee über den Haufen geworfen und war ins Hochwassergebiet an die Elbe gefahren, um zu helfen.
Noch bis gestern um 17.07 Uhr hatten die Jugendlichen Zeit, zu helfen. "Am Donnerstag waren wir zunächst am Altenwohnheim, um das Feld für den Garten auszumessen und von der Leitung haben wir ein Buch bekommen, wie ein solcher Sinnesgarten gestaltet werden sollte", erzählte Clara Henneberger von der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Dort hatten die Ehrenamtlichen ihr Hauptquartier eingerichtet. Bis in die Nacht machten sich die Jugendlichen Gedanken über die kommenden Stunden und woher sie Spenden für den Gartenbau bekommen können. Spender wurden vorher angefragt, nun mussten diese schnell abgeklappert werden.
Am Freitag ging es nach wenig Schlaf und vielen Diskussionen bereits um 6.45 Uhr weiter. Einige der Helfer gehen noch zur Schule und wurden für das Hilfsprojekt freigestellt, andere, wie Clara Henneberger, haben gerade ihr Abitur bestanden und bereits frei. "Ich bin in der Gemeinde aktiv und helfe gern", erklärte sie, und Mithelferin Julia Rogos stimmte ihr zu: "Ich bin gern bei sozialen Aktionen dabei und habe so etwas Ähnliches auch schon mal in Kanada gemacht."
Das Projekt in Neu-Isenburg war gar nicht so einfach, denn es musste vieles beachtet werden. So müssen auch Demenzkranke im Rollstuhl durch den Sinnesgarten fahren können, daher muss der Boden ebenerdig und die Pflanzen in Hochbeeten angeordnet sein.
Diese sollen die Heimbewohner riechen, fühlen und schmecken können. Dazu sollten Fühlkästen, ein Klangspiel, Kräuter und Obst in den Garten kommen. Aber das ist nicht alles: Die 72-Stunden-Helfer errichteten auch eine Boulebahn im Park neben dem Pflegeheim.