Etwa 300 Jugendliche aus dem Hochtaunuskreis nahmen an diesem Wochenende an der bundesweiten Aktion "72 Stunden - uns schickt der Himmel" teil. In einer kleinen Lichtung im Taunuswald nahe Pfaffenwiesbach werkelte die katholische Jugend der Gemeinde St. Georg im Wald.
Mit unbändigem Willen und noch mehr Kraft schleppte Justus Holz aus dem nahen Unterholz. Elisabeth, Steffi und Tatjana schnitzten immerfort 20 Zentimeter lange Holzstäbchen, die zuvor von Louis mit einem Jagdmesser entrindet worden waren. Nils sägte Holzscheiben mit knapp zehn Zentimeter Durchmesser von einem armdicken Ast. Und unweit der Lichtung hämmerte Lukas ein Holzdach auf einen Ständer, der wiederum aus mehreren Stämmen bestand. Mit gleichmäßigen Pinselstrichen trugen Katharina und Elisabeth eine Holzschutz-Lasur auf 2,50 Meter lange Latten auf. Als einziges Gruppenmitglied schwang Jannis gekonnt eine Sense über die Wiese und schaffte damit ein wenig Ordnung auf der zuvor zugewachsenen Lichtung.
Die Kinder und Jugendlichen der Pfarrei St. Georg hatten bei der Auftaktveranstaltung des Projektes "72 Stunden - uns schickt der Himmel" am Donnerstag auf dem Feldberg in der Tat eine knifflige Aufgabe gestellt bekommen.
"Wir bereichern den Waldlehrpfad mit einem Holz-Xylofon und einen Tast-Pfad", teilte Lisa Bernhardt mit. Zusammen mit ihrem Bruder Stefan betreut die 22-Jährige die Pfaffenwiesbacher Messdiener. Der 25-Jährige hatte zuvor mit Andrea Pfäfflin und Karl-Matthias Groß vom Waldkindergarten Wichtelland das Projekt vorbereitet. Die Jugendlichen hatten lediglich über ihre Aufgabe erfahren, dass sie 72 Stunden im Wald verbringen würden. "Der Waldlehrpfad ist schon etwas in die Jahre gekommen", sagte Stefan Bernhardt. "Die neuen Stationen eröffnen neue Erlebnismöglichkeiten."
Bis das Xylofon im Wald erklingen konnte, galt es, mit Hacke und Spaten Fundamente auszuheben. Bei dem steinigen Waldboden war das ein Knochenjob. Doch mit Ehrgeiz, Muskelkraft und vor allem Motivation schaffte es die Gruppe schließlich. Der Muskelkater war angesichts des Lobes der Eltern, die das Werk am Sonntagnachmittag besichtigten, leicht zu verschmerzen. Gemeinsam waren sie stolz auf ihre 72-stündige Leistung für den guten Zweck.
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