Bei ihren Ermittlungen um die Umstände des gewaltsamen Todes einer älteren Paares aus Oberreifenberg, das am späten Mittwochvormittag vom Sohn der 71-jährigen Frau im Wohnzimmer ihres Hauses am Brunhildensteg aufgefunden worden war (TZ berichtete), sieht die Frankfurter Staatsanwaltschaft inzwischen etwas klarer.
Auf Anfrage der TZ-Redaktion sagte die Frankfurter Behördensprecherin, Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu, dass man inzwischen fest von einem Beziehungsdrama ausgeht. Bei Befragungen von Angehörigen hätten sich Informationen ergeben, wonach die 71-jährige Frau die Beziehung mit ihrem zwei Jahre älteren Lebensgefährten offenbar beenden wollte.
Die Frau sei bereits beim Anwalt gewesen, um die nötigen Schritte einzuleiten, sagte Möller-Scheu. Definitiv fest steht inzwischen auch die grundlegende Tatabfolge.
Danach hat der 73-Jährige mit dem Repetiergewehr, bei dem es sich zweifellos um die Tatwaffe handelt, zunächst auf seine Lebensgefährtin geschossen, bevor er sich kurz darauf mit der gleichen Waffe selbst das Leben nahm.
Bei der Frau wurde bei der Obduktion im Gerichtsmedizinischen Institut der Frankfurter Universitätsklinik ein Beckenschuss festgestellt, an dem sie, so Möller-Scheu, offenbar binnen kürzester Zeit verblutet ist.
Anhand der Spurenlage sei davon auszugehen, dass sie wohl noch versucht hat, mit letzter Kraft ans Telefon zu kommen, was ihr aber nicht mehr gelungen sei. Ihr Lebensgefährte hat sich vermutlich wenig später mit einem Kopfschuss selbst gerichtet.
Seine Identifizierung sei aufgrund der Verletzung zunächst schwierig gewesen, stehe nach dem Ergebnis der Obduktion inzwischen aber zweifelsfrei fest.
Genauere Angaben über den Tatzeitpunkt lagen der Staatsanwaltschaft auch gestern noch nicht vor. Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass es frühestens Montag vergangener Woche zu der tödlichen Auseinandersetzung in der Villa am Brunhildensteg gekommen sein muss.