Quantcast
Channel: Rhein-Main
Viewing all articles
Browse latest Browse all 41368

Protest gegen Schließung des Jugendhauses

$
0
0

Steinbachs Jugendliche, die das Jugendhaus regelmäßig besuchen, haben bisher kaum gegen die Schließung der Einrichtung protestiert. Vor der Parlamentssitzung am Montagabend allerdings drückten zwei Jugendliche den Parlamentariern ein Flugblatt in die Hand, ein dritter verteilte das Papier später noch an die Zuschauer.

Darin werden all die Möglichkeiten aufgezählt, die das Jugendhaus jungen Leuten zu bieten hat wie Musik hören, Billard spielen, Hausaufgaben machen, Bewerbungen schreiben und "im Vertrauen Probleme erzählen". Auch Aktionen wie Hallenfußballturnier, Tag der offenen Tür, Konzerte, Ferienfreizeit und Kanutour werden erwähnt, wobei die beiden letztgenannten nicht mehr zum Angebot des Jugendhauses zählen. "Soll das alles gestrichen werden?", fragen die Verfasser des Flugblattes. Und sie fragen weiter: "Wohin sollen Jugendliche in Steinbach gehen", "Wo finden Jugendliche in Steinbach jemanden, dem sie vertrauen können und Raum, in dem sie sich frei bewegen und entfalten können?"

Mit ihrer Aktion gelang es den Jugendlichen allerdings nicht, CDU, FDP und Grüne umzustimmen, die, wie berichtet, für die Schließung des Jugendhauses votierten. Es war übrigens nicht die einzige Protestaktion an diesem Abend: Die SPD-Fraktionsmitglieder Moritz Kletzka, Florian Reusch und Holger Hertel - Gegner der Schließung - verließen vorzeitig die Stadtverordnetenversammlung, "um ein Zeichen gegen die parlamentarische Verfahrensweise an diesem Abend zu setzen". Als Begründung für die Schließung des Jugendhauses sei von der Mehrheit die Teilnahme am kommunalen Schutzschirm aufgeführt worden, was bedeute, es blieben keine Alternativen. Das sehen die drei anders und verweisen auf Artikel 28 des Grundgesetzes: "Den Gemeinden muss das Recht gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln." Souverän sei also die Stadtverordnetenversammlung. "Dieser Grundsatz schien nicht jedem Parlamentarier bewusst zu sein."




Viewing all articles
Browse latest Browse all 41368