Was will der Mensch mehr? Ein kühles Getränk am Seerosenteich im Garten der IG Bau, die Sonne sinkt und ein laues Lüftchen hebt sich überm Pavillon. Dazu eine Musik, die zum heißen Sommerabend passt, nämlich Funk und Soul vom Feinsten von "Power of Tower". Der Garten der IG Bau ist gut gefüllt, zusätzliche Bierbänke und Liegestühle aufgestellt. Zwei Damen mittleren Alters haben sich ganz nah zur Band gesetzt und genießen einen quietschroten Cocktail: "Wir kennen das Original Tower of Power sowie auch Power of Tower und mögen diese Musik sehr." Dann wird weiter mit den Knien gezappelt, der Rhythmus mit der Hand auf dem Tisch geklopft und am Strohhalm des Drinks gezogen.
Leider lockt der tolle Sound von Power of Tower niemanden so wirklich auf die Tanzfläche, einzig ein Pärchen traut sich bei "Souled Out". Das macht den Sänger, Torsten Haus, richtig glücklich. Der dritte Song der zweiten Hälfte "You Got To Funkafize" geht absolut ins Blut und in die Beine, an den Tischen und auf der Brücke wird kräftig mitgewippt. Die gute Stimmung der Combo überträgt sich auf’s Publikum, aber dennoch bleiben die Steinbacher, was das Betreten der Tanzfläche betrifft, schüchtern. Leider, findet Haus, aber er freut sich über das lautstarke, lang gezogene "Wuhhhhhhhh", das einem Herrn bei "What Is Hip" entfleucht. "What Is Hip heißt, was ist modern", übersetzt die quirlige Sängerin Sandra Ivicak, "und jetzt singt mit uns." Die elf Musiker harmonieren großartig, jeder imponiert auf seine Weise, die beiden Stimmen der Sänger passen prima zusammen. Besser inspiriert könne man nicht in den Feierabend gehen, meint ein Herr, dem außerdem die Aktion vom Organisator der Veranstaltung, Burkard Much, in der Pause gut gefallen habe. Denn dieser hat für die Flutopfer gesammelt. Mit "So I Got To Groove" und "Can’t You See" neigt sich das zweite Set eines wunderbaren Abends langsam seinem Ende zu. Bei "Get Your Feet Back On The Ground" nehmen die ersten auch schon die Füße in die Hand und gehen. Nach dem heißen Tag macht sich doch ein wenig Müdigkeit breit. "Knock Yourself Out" und "A Little Knowledge" bilden den Abschluss und lassen die Gäste im Park der IG Bau noch einmal jubeln.