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14 Mal stand die Eins vor dem Komma - Viel Applaus für die Abiturienten

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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete Ute Zeller, Leiterin der Bertha-von-Suttner-Schule, ihre Abiturienten. Unter donnerndem Applaus waren sie am Freitag in festlicher Abendkleidung in das Bürgerhaus Mörfelden eingezogen. Jedoch waren nicht alle ehemaligen 86 Schüler gekommen, die in den vergangenen Wochen an der Reifeprüfung teilgenommen hatten. Acht hatten sie nicht bestanden. Darunter fünf Schüler, die während des Mathe-Abis beim Spicken erwischt worden waren. Auf Anweisung des Schulamts war ihnen laut Zeller zunächst kein Zeugnis ausgehändigt worden. Aber das tat der guten Stimmung bei der Abifeier keinen Abbruch.

Der Notendurchschnitt von 2,5 beim diesjährigen Abi an der "Bertha" entspricht laut Zeller dem Landesdurchschnitt. Das beste Ergebnis erzielte mit 1,4 Dajana Komp. Auf den zweiten Platz rangierte mit einem Notendurchschnitt von 1,5 der bisherige Schulsprecher Ali Kazimi und auf dem dritten Platz landeten mit einem jeweiligen Durchschnitt von 1,6 die Abiturientinnen Mareike Glotzbach und Aylin Güvenir. "Ich bin mit meinem Abi zufrieden. Natürlich will man immer mehr erreichen", so Güvenir. Vom Wintersemester an will sie in Frankfurt Lehramt studieren - für die Grundschule, dabei sei Mathe und Deutsch Pflicht, oder Gymnasium. Dann studiere sie Politik, Wirtschaft und Englisch.

 

Mit Herzblut

 

Zeller als "First Lady" der Schule erinnerte daran, dass sie vor 20 Jahren die gymnasiale Oberstufe erhielt. Für ihre Einrichtung habe die Stadt seit den 1980er Jahren gekämpft. 1993 sei sie schließlich genehmigt worden. Die Freude über das neue komplette Bildungsangebot bis zum Abitur sei groß gewesen. Ihr Dank galt Klaus Reichert-Girardin, der die Oberstufe nunmehr seit 20 Jahren mit Herzblut leite. Zeller wies auch darauf hin, dass die "Abi-Bertha" zurzeit gebaut werde und 2014 der erste Jahrgang einziehe.

Insgesamt sei in den vergangenen Wochen sieben Mal das Fachabitur bestanden worden und insgesamt haben die Abiturienten 14 Mal eine Eins vor dem Komma erreicht. Und das, obwohl 40 Prozent der Abiturienten keine gymnasiale Empfehlung gehabt hatten. "Doch sie hatten Zeit, sich zu entfalten, und zeigten den notwendigen Einsatz."

Nun stünden die jungen Menschen an einem Punkt, an dem ihre Schulzeit ende und ihr Studium noch nicht begonnen habe. Für die Schule ende nun die Verantwortung für ihre Bildung, was Wehmut für die Tutoren bedeute. Zeller fragte, ob die Schule wirklich alles getan habe, damit die jungen Menschen künftig Verantwortung für sich und andere tragen wollen. Sie habe den Abiturienten "ein Meer an Zeit" geschenkt. Sie sei eines der wichtigsten Güter.

 

Betriebspraktika

 

Zeller erinnerte zudem an die Begleitung des ausgelobten Friedenspreises, an Teilnahmen in der Schülervertretung und an Projekten, internationalen Schüleraustauschen sowie internationale Betriebspraktika ebenso wie an bilingualen Unterricht und künstlerisches Engagement. "Das Abitur wird Ihnen Gelegenheit geben, das Leben und die Welt solidarischer zu gestalten." Die Schulleiterin wünschte allen das richtige Gespür für die Entscheidung, welchen Weg sie künftig einschlagen werden.

Mit dem Abitur ende ein nicht unwesentlicher Lebensabschnitt, so Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). Er dankte den jungen Menschen auch für die Betreuung des historischen Lehrpfads und die Teilnahme an der Grabung am "Küchenkeller", in dem im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiterinnen in einer KZ-Außenstelle ihre Arbeit verrichteten. Becker dankte auch, weil sich alle Abiturienten für Toleranz und Zivilcourage eingesetzt hatten - ob beim Malen von Plakaten für die Aktion "Stadtradeln" oder in der Integrationsarbeit. "40 Jahre Integrierte Gesamtschule und 20 Jahre gymnasiale Oberstufe werden neue Akzente setzen", so Becker. Die Zeit sei vorbei, die Schüler in Containern verbringen mussten. Der Schulstandort werde nun nachhaltig weiter entwickelt.

Zu den Gratulanten zählten auch Sandra Mangold vom Schulelternbeirat sowie Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer (Grüne). Sie erinnerten daran, dass die Persönlichkeitsentwicklung im Elternhaus beginne, es wichtig sei, Freude am Lernen zu vermitteln und die Welt 2013 den Abiturienten offener denn jemals zuvor stehe. Denn der Arbeitsmarkt suche Kräfte.

Untermalt war die Feier, bei der die Zeugnisse ausgeteilt wurden, von Filmen und musikalischen Beiträgen aus den Reihen der Schule, aber auch von Ansprachen des bisherigen Schulsprechers Ali Kazimi, von Mitgliedern des Fördervereins der Schule sowie Ehrungen der besten Abiturleistungen.




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