Würde man die Teilnehmerzahlen des Zimmersmühlenlaufes der vergangenen sieben Jahre graphisch darstellen, erhielte man eine steil nach oben ansteigende Kurve. Waren es bei der Premiere im Jahr 2006 gerade mal 427 Freizeitsportler, die sich auf den Weg machten, wurde nur drei Jahre später mit 1321 Läuferinnen und Läufern die 1000er-Marke geknackt, im vergangenen Jahr waren es 1789, die die sechs, drei und anderthalb Kilometer lange Strecke unter die Laufschuhe brachten. Eine wahre Erfolgsgeschichte also. Und das gesamte Gewerbegebiet am Zimmersmühlenweg steht dahinter.
Andreas Knoche, der Erste Betriebsleiter der Oberurseler Werkstätten, die diesen Lauf veranstalten und vom Erlös profitieren, ist überzeugt, dass mit der achten Ausgabe des Zimmersmühlenlaufs am Donnerstag, 29. August, erneut eine Rekordteilnahme zu verzeichnen sein wird. "Vielleicht schaffen wir es sogar, die 2000er-Hürde zu überspringen", sagt Knoche. "Sollte das der Fall sein, werden wir im folgenden Jahr wohl den Zimmersmühlenweg ganz sperren müssen", vermutet Organisator Marcus Scholl.
Dass das "absolute Jahresereignis" (Andreas Knoche) für die Oberurseler Werkstätten über die Bühne gehen kann, verdankt die Einrichtung für Menschen mit Handicap den zahlreichen Sponsoren, die sich nicht nur an den Kosten beteiligen, sondern, wie Thomas Cook oder Süwag, um nur zwei Beispiele zu nennen, auch ganze Scharen von Mitarbeitern auf die Laufstrecke schicken. Erstmals im Kreis der Unterstützer mit dabei sind in diesem Jahr die Taunus-Sparkasse und das Oberurseler Unternehmen "amicus zeitarbeit", die Taunus Zeitung ist seit vielen Jahre mit im Sponsorenboot.
Aus den Reihen der Mitarbeiter der Oberurseler Werkstätten werden sich etwa 120 entweder zu Fuß oder mit dem "Rolli" am 1,5 Kilometer langen Integrationslauf für Menschen mit Handicap beteiligen, aber auch Klienten aus anderen Werkstätten und beispielsweise aus dem Alfred-Delp-Haus sind mit dabei.
"Die Zuschauer werden Spalier stehen, dass bedeutet für die Klienten Gänsehaut pur", sagt Knoche. Sie werden für das Laufvergnügen nichts bezahlen müssen, wohl aber alle anderen Starter: Sie sind mit sieben Euro dabei.
An Startgeld kamen im vergangenen Jahr etwa 6000 Euro zusammen, auf etwas mehr hofft Andreas Knoche in diesem Jahr. Der Erlös soll in die Produktion eines Kunstkalenders fließen, und wenn noch etwas übrig bleibt, sollte auch noch eine Hollywoodschaukel für die Tagesförderstrecke zu finanzieren sein.
"Der Zimmersmühlenlauf ist eine perfekte Möglichkeit, die Werkstätten nach außen zu öffnen, sie bei den Bürgern bekannt zu machen", so Verwaltungsleiter Olaf Wehrheim. Eine zweite sei der Tag der offenen Tür, und auch beim Herbsttreiben werden die Werkstätten mit einem Stand vertreten sein.
Musik zum Abschluss
Abgerundet wird der Lauf wie immer mit einem Come-Together auf dem Gelände der Werkstätten an der Oberurseler Straße. Dann spielen die zwei Bands der Werkstätten, nämlich die Gruppe "Hörsturtz" und "DADline".
Anmeldungen sind ab sofort im Internet unter www.zimmersmühlenlauf.de möglich. Dort finden sich auch weitere Informationen. Bereits produziert sind die T-Shirts, die sich die Läufer überstreifen werden.
Und das Motiv, das das T-Shirt ziert, hat ein Künstler der Werkstätten angefertigt. Jens Peretski hat den roten Läufer und den grünen Rolli-Fahrer mit dem lilafarbenen Rollstuhl auf gelbem Grund gemalt.