Aller Anfang ist schwer - auch im Straßenverkehr. Daher sensibilisieren die Erzieherinnen im Kindergarten Taunuswichtel ihre Schützlinge bereits früh für die Gefahren auf der Straße.
Die Kleinen machen ihren "Fußgänger-Führerschein" und einen "Roller-Führerschein", berichtete Kiga-Leiterin Gabi Kriwenko. Auch die Erzieherinnen lernen nie aus und nehmen regelmäßig an Fortbildungen der Landes-Verkehrswacht teil.
Am vergangenen Samstag waren Mitglieder der Verkehrswacht Usinger Land im Kindergarten zu Gast, um einen Kindersicherheitstag (KiS) durchzuführen. Hier konnten die Kleinen testen, wie gut sie einen Roller im Parcours beherrschen. Es ging über eine Rampe, rund um die Hütchen, wieder über die Rampe und zurück. Natürlich gab es Unterstützung von den Verkehrswacht-Mitgliedern. "Hütchen nicht vergessen", rief Nicole Hintz hier und da fröhlich, wenn die Kinder vorzeitig abbiegen wollten. Und Henry Robinson gab gerne Hilfestellung, wenn das Anfahren noch etwas wackelig wirkte.
"Was tun, wenn die Ampel Grün zeigt?", war eine Frage, die Yvonne Bregulla den Kindern stellte. Gleich losgehen? Nein, erst dem Autofahrer in die Augen sehen und kurz abwarten, ob er tatsächlich stehen bleibt. Und wenn die Ampel auf Rot springt, während man noch die Fahrbahn überquert? Stehenbleiben? Manche Fragen waren für die Kleinen ziemlich knifflig. Doch in Bregulla, hatten sie eine sympathische und freundliche Beraterin. Mit viel Geduld nahm sie ein ums andere Kind an die Hand und erklärte immer wieder, wie man sich in der Ampelsituation verhält.
In einem anderen Raum des Katholischen Pfarrzentrums war die Move-it-Box geöffnet. Hier konnten die kleinen Teilnehmer kreativ werden und Autos in verschiedenen Verkehrssituationen ausmalen oder Spiele, die der Bewegungssicherheit dienen, ausprobieren. Der vierte Teil, der zum Angebot gehörte war zum Zuschauen, aber nicht weniger interessant. Anhand des Kindergurtschlittens zeigten die Vereinsmitglieder den Zuschauern, was passiert, wenn man unangeschnallt irgendwo aufprallt. Eine beeindruckende Präsentation für Eltern und Kinder.
Die Verkehrswacht Usinger Land bot das Sicherheitstraining - ein Bundesprojekt des Ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - zum ersten Mal im Kiga Taunuswichtel an. Eingeladen waren alle Kindergärten und Grundschulen der Großgemeinde, sagte die Kindergartenleiterin. Leider sei die Resonanz nicht sehr groß gewesen, was allerdings auch an dem schlechten Wetter gelegen haben könnte. Seit 2008 wird das Projekt im Altkreis Usingen durchgeführt. Bisher nehmen allerdings erst 14 der 38 Kindergärten das Angebot wahr, sagte Yvonne Bregulla. Neben den Veranstaltungen bieten die 90 Mitglieder des Vereins Vorträge zur Verkehrserziehung an. Wobei sich Bregulla hierbei eine bessere Elternbeteiligung wünschen würde. "Denn oft ist die Erwartungshaltung größer als das, was die Kinder leisten können", erklärte sie. Zudem würden sie herausstellen, was Erzieherinnen in den drei Kindergartenjahren leisten würden. Termine dieser Veranstaltungen würden über die Zeitungen bekannt gegeben. Weitere Kindergärten könnten jederzeit an dem Programm teilnehmen. Ein Anruf bei Bregulla genüge: Telefon (0 60 81) 1 53 25.