Die Stadt muss sparen, aber auch bei der Ausbildung von jungen Menschen? Nein, sagen Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) und Kämmerer Thorsten Schorr (CDU) unisono. Für sie ist das eine sinnvolle Investition. Zuvor hatte ein Bürger in der Fragestunde des Finanzausschusses wegen des Haushaltsdefizits der Stadt und der Sparvorgaben der Aufsichtsbehörde kritisiert, dass die Verwaltung Ausbildungsplätze anbietet, wodurch zusätzliche Kosten entstünden.
Konkret handelt es sich um zwei Ausbildungsplätze zum Verwaltungsfachangestellten und einen Ausbildungsplatz zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Bibliothek zum 1. September 2014. Bisher hatte die Stadt einen Ausbildungsplatz zum Verwaltungsfachangestellten angeboten.
"Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen eine Chance zu bieten", betonte der Kämmerer. Außerdem gehe es darum, dass die Stadt Nachwuchspersonal generiere. "Die Azubis sind alle motiviert und kompetent", berichtete Schorr. Wenn sie einen guten Abschluss machen, werden sie für ein Jahr übernommen, möglicherweise auch dauerhaft.
"Vielleicht führt es zu einer kurzfristigen Steigerung der Personalkosten", räumte Brum ein. Doch es lasse sich absehen, dass in wenigen Jahren viele tragende Kräfte der Verwaltung in den Ruhestand gingen. "Die Stadt kann nicht aufgrund der aktuellen Haushaltssituation auf diese Form, Personal heranzuziehen, verzichten", betonte der Bürgermeister.
Personal aus der freien Wirtschaft anzuwerben, sei wesentlich teurer. Auch gelinge es nicht jedem, sich auf den Betrieb in einer öffentlichen Verwaltung umzustellen, so Brum. Die drei Azubis "kosten" die Stadt übrigens 42 000 Euro pro Jahr.