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Sportplatz wird verlegt - Stadtverordnete stimmen umfangreicher Infrastrukturmaßnahme in Schneidhain zu

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Für Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) ist die Verlegung des Schneidhainer Sportplatzes auf ein Brachgelände in der Nähe von Seeger-Orbis und die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes an der B 455 "ein Quantensprung für Schneidhain und eines der ganz großen Infrastrukturprojekte unserer Stadt in den letzten Jahren". Die Beschlüsse, über die die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend abzustimmen hatte, waren das Ergebnis eines mehrere Jahre andauernden Ringens und bedeuteten den letzten großen Meilenstein vor der Unterzeichnung der Verträge mit dem Investor Ten Brinke. Die Parlamentarier gaben zur Freude der zahlreich erschienen Besucher aus den Reihen der SG Blau-Weiß Schneidhain mehrheitlich grünes Licht, während die ALK bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Projekt blieb.

Lange Diskussion

"Das Verfahren der mehrstufigen Bürgerbeteiligung hat sich bewährt", fand Norbert Meyer (CDU). Über vier Jahre habe man sich eine breite Diskussion gegönnt, nun sei es an der Zeit, der Mehrheit des Bürgerwillens zu entsprechen.

Dr. Hedwig Schlachter (ALK) waren diese Aussagen dagegen viel zu "staatstragend". Ihr dränge sich vielmehr der Eindruck auf, dass man in Schneidhain einen Supermarkt habe bauen wollen und darum herum anschließend "ein riesiges Rad gedreht" hätte. Eine Verbesserung der Infrastruktur des Stadtteils konnte sie jedenfalls nicht erkennen.

Berthold Malter (ALK) ging mit den Plänen noch härter ins Gericht. Die Beschlussvorlage sei viel zu vage. Es sei aufgrund vieler ungenauer oder fehlender Angaben "überhaupt nicht klar, wo die Reise hingeht". Darüber hinaus sei zumindest die Fußball-Abteilung der SG Blau-Weiß Schneidhain zu klein, um dauerhaft überhaupt überleben zu können. Ein grobes Foulspiel, fand Annette Hogh (CDU). Es sei typisch für die ALK, "Dinge kaputtzureden". Das solle man mit einem Verein, in dem "viele engagierte Menschen wunderbare Arbeit leisten", nicht machen.

Leise Kritik am Verein

Thomas Villmer (SPD) sah das ähnlich, übte jedoch auch Kritik an der SG Blau-Weiß. Grund dafür war die jüngste Abweichung des Vereins vom mit der Stadt ausgehandelten Kompromiss in puncto Sportlerheim (wir berichteten). "Bitte überspannen Sie den Bogen nicht", richtete er das Wort an die zahlreichen Vereinsvertreter im Publikum. Alles andere würde die Argumentation der Politiker, die das Projekt unterstützen, massiv erschweren.

Die Beschlüsse sollen nicht nur die Lebensqualität der Schneidhainer steigern, sondern auch dem Stadtsäckel zugutekommen. Die Stadt rechnet derzeit mit einem Überschuss zwischen 1,65 und 2,4 Millionen Euro. Um baulich nicht mit leeren Händen dazustehen, soll das Sportplatzgelände erst dann verkauft werden, wenn die neuen Anlagen stehen und genutzt werden können. Eine detaillierte Rechnung will Bürgermeister Helm, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Nachfragen der ALK-Vertreter, bei Abschluss des Kaufvertrags nachliefern.




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