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Verkaufen und tauschen bei Regen und Sonnenschein

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Schon früh war Nils mit seiner Mutter Silvia Hübner zum Dreiherrnsteinplatz in Gravenbruch gekommen, um ihren Flohmarktstand aufzubauen. Es tröpfelte leicht, dennoch fingen alle an, ihre Tische aufzubauen und Kleider, Kinderspielzeug und andere Gegenstände auszuladen. Dann wurde der Regen stärker und Silvia Hübner wollte eigentlich wieder nach Hause fahren, doch der siebenjährige Nils, der viele seiner Spielsachen selbst zum Verkauf ausgesucht hatte, wollte bleiben.

Auch Dirk Schlosshauer mit dem Team der Kindertagesstätten lugte besorgt unter einem Zeltpavillon hervor. "Wenn einer weggefahren wäre, dann wären wohl alle hinterher gefahren", meinte der Mitorganisator des Flohmarktes. Dann lichteten sich aber noch die Wolken und die Stände wurden weiter aufgebaut. "Ich war so stolz, dass er alles selbst ausgesucht hatte, denn wir brauchen wirklich Platz - und dann dies", schwankte Silvia Hübner zwischen Hoffen und Bangen. Doch es schien gerade noch einmal gut gegangen zu sein. Sie brachte ihren selbst gebackenen Kuchen zum Kita-Stand und half ihrem Sohn beim Aufbau des Standes.

Schöne Atmosphäre

Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen auch die ersten Kaufinteressenten und so entwickelte sich noch eine schöne Flohmarktatmosphäre. "Es wäre ja alles nicht so schlimm, wenn wir in den Hof der Ludwig-Uhland-Schule hätten gehen können", meinte Silvia Hübner. Leider ließen dies die Umbauarbeiten dort nicht zu.

Organisator Dirk Schlosshauer verkündete dann: "Als kleines Dankeschön, dass alle geblieben sind, nehmen wir heute keine Standgebühr - wir belassen es bei der Kuchenspende". Nun hoffen alle, dass das Wetter am 14. September sich von einer besseren Seite zeigt, denn dann steht der Herbstflohmarkt auf dem Dreiherrnsteinplatz auf dem Programm.

Spaß im Vordergrund

Bei den Dreieichhörnchen in Sprendlingen stand derweil nicht das Verkaufen im Vordergrund, sondern der Spaß, den die Kinder dabei hatten. Florian Fiedler-Streb, Pädagoge auf dem Abenteuerspielplatz, erklärte: "Erwachsene dürfen auch zu unserem Flohmarkt kommen, aber nicht ohne ihre Kinder und nur, um Geschäfte zu machen."

Das Verkaufen der Spielsachen, Bücher und allem weiteren, was das Kinderzimmer hergibt, soll immer eine Art Spiel für die Kinder sein. "Für sie ist das einfach eine Gaudi. Sie haben das Gefühl, sich wie Erwachsene verhalten zu können. Aber wir wollen ihnen mit dem Flohmarkt auch zeigen, dass alte Spielsachen nicht weggeschmissen werden sollten, sondern, dass die Kinder sie weitergeben und tauschen können. Das stärkt die ökologische Grundhaltung", betonte der Pädagoge.

Der Flohmarkt-Tag war daher ein Tag fast wie jeder andere bei den Dreieichhörnchen. Einige Kinder bauten an ihren Hütten, andere streichelten die Ponys, halfen beim Herstellen von Waffeln, kümmerten sich um die Hühner und wieder andere beteiligten sich am Flohmarkt. So auch Adrian, der mit seiner Mutter Alexandra Schwedler, erste Vorsitzende der Dreieichhörnchen, seine nicht mehr genutzten Spielsachen, Bücher und Computerspiele aufbaute.

Der Elfjährige hat dabei selbst bestimmt, was auf dem Flohmarkt verkauft werden sollte. "Wenn ich das ausgesucht hätte, wäre der Tisch viel voller", sagte seine Mutter lachend. Adrian selbst hat schon ein paar Mal beim Flohmarkt mitgemacht und auch Finn, der mit seiner Schwester Ida und seiner Mutter Iris Fiedler einen eigenen Stand hatte, war gern wieder dabei. Mit Adrian verhandelte er geschickt über den Preis für ein Computerspiel. Drei Euro wollte der dafür haben. "Mit 2,50 Euro sind wir im Geschäft", meinte Finn da schmunzelnd und so war der erste Verkauf des Tages perfekt.




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