Rund 310 000 Euro wollte der Kultur- und Sportfördervereins (KSfO) 2012 an Einnahmen erzielen. Und genau das ist ihm gelungen. Die Ausgaben sollten sich ebenfalls auf circa 310 000 Euro belaufen. Eine gute Schätzung, wie jetzt nach der Mitgliederversammlung feststeht. Denn laut Kassenbericht wurde der zugrunde gelegte Ansatz lediglich um 1011 Euro überboten. "Wir finden, das ist eine Punktlandung", sagte Kassenwartin Elvira Schimanski-Sippel. Das Defizit sei "nicht so dramatisch." Dieser Sichtweise widersprachen auch die Mitglieder nicht.
Dennoch muss beim KSfO weiterhin genau auf die Finanzen geachtet werden. Denn feste - und damit planbare - Einnahmen zu generieren, fällt schwer. So konnten etwa die Einnahmen aus Spendengeldern um rund 20 000 Euro gegenüber 2011 gesteigert werden. Im gleichen Zeitraum gingen jedoch die Sponsorengelder um 10 000 Euro zurück. Damit konnte der KSfO aus beiden Einnahmequellen 52 000 Euro erzielen. Hinzu kamen noch sachbezogene Zuwendungen in Höhe von rund 65 000 Euro, die der KSfO zum Großteil für das Theater im Park (TiP) erhielt, .
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat man beim KSfO die Steuerrückerstattung von über 41 000 Euro zur Kenntnis genommen. Denn natürlich bedeutet diese Summe einen tüchtigen Geldsegen für die Vereinskasse, andererseits resultiert diese Erstattung daraus, dass der Kartenverkauf von TiP in den vergangenen Jahren rückläufig war. 30 000 Euro davon wurden in die Rücklage für TiP und die verbleibenden 11000 Euro in die allgemeine Rücklage eingestellt, informierte Schimanski-Sippel.
TiP bleibt Sorgenkind
Ohnehin bleibt das Flagschiff des KSfO, das TiP,, ein bisschen das Sorgenkind. Für die Produktion des Mysterienspiels "Jedermann" ging der KSfO von einem Jahresansatz von 86 000 Euro aus. Zwar konnten vor allem aufgrund von höheren Spenden die Einnahmen um rund 10 000 Euro gesteigert werden. Doch die Zahl der Besucher lag mit 3500 "etwas unter den Erwartungen". Das TiP fuhr ein Minus von rund 13 800 Euro ein.
Das Loch, das TiP in die Kasse des KSfO gerissen hatte, konnte durch andere Veranstaltungen geschlossen werden - beispielsweise durch die Schultheatertage.
An den Schultheatertagen nahmen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 17 Jahren aus fünf Nationen teil. Da das dabei einstudierte Musical "Die vier Jahreszeiten" im Saal des Gymnasiums Oberursel aufgeführt wurde, konnten die eigentlich eingeplanten Mietkosten gespart werden. So stand am Ende der Veranstaltungsreihe ein unerwarteter Überschuss von rund 3000 Euro fest.
An den Theatertagen hatten sich Schüler des Gymnasium, der Integrierten Gesamtschule, der Frankfurt International School, der Grundschule Mitte, der Tanzschule Pritzer, außerdem der Kinderchor der Christuskirche sowie Mitglieder des Theatervereins, der Tanzgruppe "Shuffles" aus der Partnerstadt Rushmoor und der Theatergruppe "Apelsin" aus der Partnerstadt Lomonossow beteiligt. In diesem Jahr planen auch die Erich-Kästner-Schule und die Feldbergschule daran teilzunehmen.
Sehr profitabel war das Neujahrskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt und der Sopranistin Deborah Lynn Cole. Der KSfO verzeichnete dabei einen Gewinn von rund 10 000 Euro.
Kulturbühne eingestellt
Doch TiP blieb nicht die einzige Veranstaltung des KSfO, die nicht kostendeckend war. Auch die Kulturbühne konnten den Ausgaben von rund 6400 Euro lediglich 2500 Euro an (Spenden-)Einnahmen gegenüberstellen. Die Folge: Die Kulturbühne wurde im Zuge der Einsparmaßnahmen der Stadt gestrichen (TZ berichtete).
Ähnlich der Sporttag. Der Sporttag hatte im vergangenen Jahr 1000 Besucher angelockt, und 16 Sportvereine hatte sich beteiligt. Die Kosten für den Sporttag mit Street-Soccer-Turnier und Stadtlauf beliefen sich auf rund 13 700 Euro. Die Einnahmen umfassten lediglich rund 4000 Euro. Deshalb werde es wohl in diesem Jahr keinen Sporttag geben, erfuhren die KSfO-Mitglieder. "Im Moment denken wir noch darüber nach, ob wir ihn veranstalten, und auch die Vereine überlegen, wie sie ihn konzipieren wollen", so Schimanski-Sippel. Fest stehe lediglich, dass der Stadtlauf am Sporttag nicht mehr stattfindet. Der Sportausschuss habe dafür plädiert, den Sporttag auf das nächste Jahr zu verschieben.
Erfreuliche Kunsttäter
Sehr erfreulich entwickelte sich im vergangenen Jahr das Projekt "Kunsttäter". Seine bisher größte Ausstellung mit über 60 Exponaten wurde 2012 im Haus am Dom in Frankfurt gezeigt. Dadurch sei die Arbeit der "Kunsttäter" überregional wahrgenommen worden, hieß es im Bericht des Vereins Kunsttäter, der verlesen wurde. Im vergangenen Jahr waren knapp 40 straffällig gewordene Jugendliche zwischen zwei Wochen und sechs Monaten in der Werkstatt tätig.