Es ist mittlerweile fünf Wochen her, dass Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG) gemeinsam mit den beiden Investoren - Peter Stürtz vom Feldberghof und Unternehmer Josef Wiegand - den neuen Sommerrodelbahn-Standort vom Windeck zum Feldbergplateau vorgestellt hat, doch erst jetzt hat sich die Feldberginitiative, bislang Gegner des Projekts, zu Wort gemeldet. Der neue Standort sei, so die Mitglieder der Bürgerinitiative, die sich für Umwelt- und Naturschutz in der Feldbergregion stark macht, im Vergleich mit der bisher angestrebten Nutzung der Nordbahn unterhalb des Limes "mit deutlichen Vorteilen verbunden".
Zwar seien auch hier Eingriffe in die Natur unvermeidlich, "aber die Chancen, insbesondere durch den geplanten Sessellift, könnten die Nachteile möglicherweise ausgleichen", heißt es in dem von Vorstandsmitglied Steffen Stohrer unterzeichneten Schreiben. Zwingende Voraussetzung sei allerdings die Einbindung in ein Gesamtverkehrskonzept für den Feldberg und die konsequente Sperrung des Feldbergplateaus für Auto- und Motorradfahrer ab der Spitzkehre.
Die neue Variante berücksichtige viele Bedenken der Bevölkerung, stellt Stohrer weiter fest. Sie liege deutlich außerhalb der Ortschaften, Konflikte durch Lärm und Wildparkerei würden dadurch weitgehend vermieden. Zudem gebe es dort eine Bushaltestelle und damit eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die BI schlägt vor, die Infrastruktur des Feldberghofs für die Bahn zu nutzen, denn dann seien an der Talstation deutlich geringere Baumaßnahmen erforderlich. Und sie lobt, dass durch die Südwestlage mit der Anbindung an die Feldbergspitze und den Betrieb eines Sessellifts der neue Standort für die Investoren betriebswirtschaftlich deutlich attraktiver sei. "Und so sind im Vergleich zur Nordbahn auch für die Gemeinde höhere Einnahmen zu erzielen." Und schließlich sei der Abstand zum Limes größer. "Die Beeinträchtigung des Weltkulturerbes scheint damit geringer."
Es gibt aber auch ein Aber und nicht nur Vorteile: Die Eingriffe in die Natur am Feldberg und das zusätzliche Verkehrsaufkommen sieht die Feldberginitiative nach wie vor kritisch. Die Parkplätze am Windeck seien an Spitzentagen bereits jetzt überbelegt, weshalb vermutlich mindestens 200 zusätzliche Stellflächen gebaut werden müssten. Deshalb fordert die Gruppe um Stohrer ein Gesamtverkehrskonzept für den Feldberg, mit dem beispielsweise Wanderer und Mountainbiker auf andere Parkplätze geleitet werden. "Und dies sollte auch mit einem Tourismuskonzept verbunden sein."