Jamaika-Thymian ist etwas ganz Exotisches. Aber er ist eine gute Würze, und im Sommer kann man ihn auch in hessischen Gärten kultivieren. Einen kleinen Ableger davon hatte Michaela von der Nahmer am Samstag nach Wehrheim mitgebracht. Sie liebt Pflanzen, die man essen oder mit denen man würzen kann. Sie ist regelmäßiger Gast bei der Pflanzentauschbörse, die der BUND immer im Frühjahr und im Herbst veranstaltet. Klar, dass die Oberurselerin auch nach Neuem Ausschau hielt.
Schon zur Eröffnung der Pflanzenbörse war der Andrang riesig. Gartenfreunde hatten einen großen Strauch Maggikraut und einige Ableger von Pfefferminze mitgebracht. Sie gehören zu den bekannten einheimischen Gewächsen, mit denen man würzen oder einen leckeren Tee kochen kann. Bei der kleinblättrigen Pflanze, die Anja Rössner-Uhlmann in der Hand hielt, könnte es sich um Dost handeln, meinte die BUND-Mitarbeiterin. Almut Gwiasda, stellvertretende Vorsitzende der Ortsgruppe, gab noch einen Tipp: "In Essig gelegt und in die Sonne gestellt, bekommt der Essig einen leckeren Geschmack." Daher trage der Dost den Beinamen wilder Estragon.
Es gibt also auch in heimischen Wiesen und Gärten einiges, was lecker schmeckt und die Mahlzeiten verfeinert. Was das alles ist, konnten die Tauschbörsen-Besucher selbst schmecken. Zum Beispiel ein kleines Stück Topinambur-Wurzel. Das ist ein südamerikanisches Sonnengewächs, das wie kleine Sonnenblumen blüht. Der Bärlauch, den eine Kundin in der Hand hielt, kann zwar noch eingepflanzt, aber in diesem Jahr nicht mehr verwendet werden, denn er zeigte erste Blüten. Überhaupt nicht verwendet werden dürfen die Blätter von Maiglöckchen, die ebenfalls auf dem Tisch lagen und dem Bärlauch ähnlich sehen, aber giftig sind. Vorsicht ist also geboten, denn beide Pflanzen wachsen in der Natur nicht selten nebeneinander.