Die meisten Stücke, die Ludwig Frankmar und Regine Strasburger für ihr Konzert in der evangelischen Kirche ausgewählt hatten, wurden im 17. und 18. Jahrhundert für eine Viola da Gamba geschrieben. Bei diesem Instrument handelt es sich wörtlich übersetzt um eine Geige mit Bein, die im 15. Jahrhundert entwickelt wurde. Cellist Frankmar hatte ein fünfsaitiges Barockcello dabei, das im 18. Jahrhundert von dem Instrumentenbauer Louis Guersan in Paris angefertigt worden war. Dass es bestens zum Cembalo passte, das sich ebenfalls im 15. und 16. Jahrhundert etablierte, zeigte Frankmar zusammen mit der Organistin und Organisatorin der regelmäßigen Kirchenkonzerte, Regine Strasburger.
Beide ergänzen sich perfekt, wie schon das erste Stück zeigte: Es war eine Sonate von Dietrich Buxtehude, im 17. Jahrhundert für Viola da Gamba und Basso continuo geschrieben. Auch die Sonate in C-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach aus dem 18. Jahrhundert setzten die Musiker in wohlklingender Harmonie um.
Ludwig Frankmar, der Spross einer schwedischen Musikerfamilie, war nicht zum ersten Mal in der evangelischen Kirche zu Gast. Vor vier Jahren hatte er die Zuhörer mit einem Solokonzert begeistert. Jetzt überließ er der Organistin bei der Württembergischen Sonate von Bach die "Bühne", und das Publikum war begeistert von der Intensität der Musik. Von der leichten und kurzweiligen Tonfolge und von den trotz des harten Anschlags dieses gezupften Tasteninstruments teilweise weich klingenden Melodien. Im Verlauf der Suite des französischen Komponisten Marin Marais aus dem 18. Jahrhundert ließ Ludwig Frankmar die Cello-Töne zart und lange nachklingen. Auch das letzte gemeinsame Stück, die eher wehmütig-melancholisch angestimmte Gambensonate von Johann Sebastian Bach, war ganz nach dem Geschmack der rund 50 Zuhörer.
Das nächste Kirchenkonzert ist für Sonntag, 30. Juni, um 19 Uhr geplant. Dann lädt das Duo Bozza aus Köln mit Flöte und Gitarre zur Serenata Italiana ein.