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Voller Anmut an der Stange - Kraft und Fitness sind Pflicht: Schnupperstunde für Tänzerinnen

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"Sport hat immer etwas mit Sex Appeal zu tun", findet Natascha Schweitzer. Das kann man, je nach Geschmack, so sehen: Ganz gleich, ob es die figurbetonten Trikots der Turner und Leichtathleten sind, die grazilen Bewegungen einer Ballerina, oder die verschwitzten Oberkörper von Boxern - etwas in gewissem Sinn Erotisches haftet den Sportlern an. Bei der Sportart, in die Schweitzer am Sonntag im Alten Rathaus Burgholzhausen einige junge Frauen einführte, ist das auch so: Das Bild von Poledance (Stangentanz), ursprünglich im Zirkus- und Artistik-Bereich angesiedelt und fast ausschließlich von Männern in China und Indien betrieben, wandelte sich vermutlich in den 1980er Jahren, als die Stangen in Bars auftauchten, an denen sich leicht bekleidete Frauen räkelten.

Das Stigma des Anrüchigen haftet dem Tanz immer noch an, "vor allem sind Männer schnell dabei, darüber zu urteilen", weiß die Trainerin. Daher hat Schweitzer konsequenterweise Männer aus ihren Kursen verbannt. Eine gewisse erotische Ausstrahlung möchte die Trainerin dem Poledance allerdings nicht absprechen: "Eine Frau darf sich beim Poledance richtig als Frau fühlen. Sie darf sexy sein, ohne dafür kritisiert zu werden." Tatsache ist, dass der Tanz an der Stange ein gehöriges Maß an Kraft und Fitness voraussetzt. Immerhin arbeiten die Tänzerinnen mit ihrem gesamten Körpergewicht gegen die Schwerkraft: Arm-, Rücken-, Brust- und Beinmuskulatur werden beansprucht. Daher ist regelmäßiges Krafttraining mit Hanteln, aber auch ein Training zur Stärkung der gesamten Rumpfmuskulatur und der Kondition, enorm wichtig, betont Schweitzer immer wieder. Vor allem um Verletzungen durch falsche Haltungen und mangelnde Muskulatur zu vermeiden. Am besten sollte das Muskelkorsett schon gefestigt sein, bevor die Tänzerinnen an die Stange gehen - dann sei das Verletzungsrisiko am geringsten und der Erfolg stelle sich am schnellsten ein.

 

Blaue Flecken

 

"Gute Ergebnisse kann man nur durch regelmäßiges Training erzielen", erklärt Schweitzer, die vier bis fünf Mal in der Woche trainiert. Schweitzer ist durch eine Fernsehreportage auf Poledance aufmerksam geworden, ihr gefiel vor allem die Kombination aus Turnen, Tanz und Akrobatik, die sich im Stangentanz vereinen. Die Bewegung an der Stange habe natürlich viel mit Körperbeherrschung, aber ebenso viel mit Anmut und Eleganz zu tun. "Wenn man zu wenig Spannung hat, hängt man an der Stange wie ein nasser Sack", beschreibt die Trainerin. Dass die Tänzerinnen textilarm - Beine und Arme sollten nicht bedeckt sein - trainieren, liege an der Beschaffenheit der Stange, diese ist in der Regel aus Edelstahl: "Die nackte Haut hat mehr Griff", so Schweitzer, und räumt ein, dass "ein paar blaue Flecken, vor allem an den Oberschenkeln, leider dazugehören, wenn man neue Figuren ausprobiert."

Schmerzhaft könne es auch sein, wenn die nackte Haut zu fest an der Stange reibe, weil beispielsweise das gesamte Körpergewicht auf den Oberschenkeln laste, die die Stange umschlingen. Zwar gebe es mittlerweile auch mit Silikon ummantelte Stangen, so Schweitzer, an denen man in "kompletter Montur" trainieren könne - doch ob sich diese gegenüber den Klassikern werden durchsetzen können?

Nächste Schnupperstunde findet am kommenden Sonntag von 18 bis 19.30 Uhr im Alten Rathaus Burgholzhausen statt sowie an allen weiteren Sonntagen bis 26. Mai.

Am Sonntag, 2. Juni, beginnt der Kurs um 19 Uhr und dauert bis 20.30 Uhr. Eine Schnupperstunde kann nach Voranmeldung immer besucht werden. Weitere Informationen: www.poledance-hochtaunus.com. www.tv-burgholzhausen.de.




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