Quantcast
Channel: Rhein-Main
Viewing all articles
Browse latest Browse all 41368

Zuerst brannten die Bücher - Stadt und Bertha-Pappenheim-Gedenkstätte erinnern an Hetzkampagne der Nazis

$
0
0

"Verbrannt - aber nicht vergessen. 30 Minuten für die Erinnerung" ist der Titel des Aktionstags in Neu-Isenburg, der am Dienstag, 14. Mai, anlässlich des 80. Jahrestags der Bücherverbrennung seitens der Nationalsozialisten im Mai 1933 veranstaltet wird. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten starteten sie die Kampagne "Wider den undeutschen Geist". Dabei wurden Bücher und Exponate jüdischer und politisch unliebsam gewordener Autoren, Künstlern und Wissenschaftlern verboten und öffentlich verbrannt.

Verschiedene Orte

Die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 bildeten den traurigen Höhepunkt der Hetzkampagne. Die Stadt Neu-Isenburg, vertreten von der Leitung der Seminar- und Gedenkstätte Bertha-Pappenheim-Haus, dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek, erinnert an diese Greuel. Zwischen 11 und 17 Uhr wird an verschiedenen Orten innerhalb der Stadt eine halbe Stunde aus einem oder mehreren Büchern von Autoren verbrannter Bücher gelesen.

So liest von 11.30 Uhr an Margit Rützel-Banz in der Stadtbibliothek aus einem Werk von Mascha Kaléko, im Anschluss trägt Gerhard Gräber Ausschnitte von Erich Maria Remarque vor, ihm folgt Peter Holle mit Auszügen aus Texten von Gustav Meyrink. Bis 16.30 Uhr wechseln sich die Vorleser in der Stadtbücherei im 30-Minuten-Takt ab. Die Lesungen sind jeweils im Obergeschoss des Hauses, bis auf "Ringelnatz für Kinder" um 16 Uhr in der Kinderbibliothek im Erdgeschoss.

Karsten Ludwig liest um 11 Uhr auf dem Rosenauplatz die "Keuner Geschichten" von Bertolt Brecht, um 12.30 Uhr liest Gabriele Loepthien im Bertha-Pappenheim-Haus aus den Arbeiten von Irmgard Keun, bevor Renate Koenen um 13 Uhr im Stadtarchiv Ausschnitte aus den Werken von Erich Kästner zum Besten gibt.

Bürgermeister liest

Auch in der Gemeinde am Marktplatz wird gelesen: Um 16.30 Uhr ist dort Marlene Adamcziek zu Gast, die sich Anna Seghers als Autorin ausgesucht hat. Auf dem Wilhelmsplatz nimmt sich Bürgermeister Herbert Hunkel (parteilos) dann um 17 Uhr die Zeit, um aus verschiedenen Werken und Originaldokumenten von 1933 bis 1945 zu lesen.

Zum Abschluss des Aktionstages gibt es um 19.30 Uhr in der Musikschule einen Vortrag über Exilliteratur, gehalten von Sylvia Asmus, der Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945. Dazu gibt es eine musikalische Untermalung mit Musik von verfemten Komponisten.

Weitere Termine am Veranstaltungstag stehen im Internet unter www.neu-isenburg.de auf der Seite des Rathauses. Dort gibt es einen Veranstaltungsplan zum Download.




Viewing all articles
Browse latest Browse all 41368