Königstein ist in seinem Kern seit altersher ein katholisches Städtchen. Dadurch erklärt sich auch, dass es in der Stadt noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur eine allenfalls kleine, überschaubare protestantische Gemeinde gab. Noch dazu ohne eigenes Gotteshaus. Die evangelische Kirchengemeinde musste ihren Gottesdienst damals noch im Schulhaus abhalten. Dann, nachdem Sammlungen durchgeführt wurden, erwarb die Gemeinde 1880 ein Grundstück in der heutigen Graf-Stolberg-Straße in Richtung Falkensteiner Hain. Dort jedoch hatte auch die israelitische Kultusgemeinde ein Grundstück, auf dem eine Synagoge zu errichtet werden sollte.
Mit Rücksicht darauf sah die evangelische Kirchengemeinde vom Bau einer Kirche an diesem Ort ab. Herzogin Adelheid Marie ermöglichte durch Schenkung den Ankauf eines neuen Platzes unterhalb der Burgruine. Und hier wurde am 11. Mai 1887 der Grundstein für die evangelische Kirche gelegt, deren feierliche Einweihung im September 1888 stattfand.