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Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?

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Es galt, spannende Abenteuer zu erleben, die heimische Natur zu erkunden und soziale Fertigkeiten zu erlernen: Aus dem gesamten Westerwaldkreis waren lauter kleine "Waldritter" auf die Burg Waldmannshausen gekommen. Eingeladen hatten die "Westerwälder Waldritter" - eine Rollenspielgruppe - und die Kreisjugendpflege des Westerwaldkreises.

"Wir wollen unsere teilnehmenden Jugendlichen pädagogisch schulen", sagt Waldritter Jörg Podlinksi. Zwei Dinge, die die Kinder beim pädagogischen Live-Rollenspiel lernen können: in einem klar abgesteckten Rahmen mit festgelegten Regeln die eigenen Grenzen erfahren und soziale Fertigkeiten entwickeln. Außerdem könnten die Kinder mit Hilfe des Schemas von Gut und Böse die eigenen moralischen Grundsätze klar definieren, sie könnten gemeinsam Problemlösungsstrategien entwickeln und somit das Gemeinschaftsgefühl und das eigene Selbstvertrauen stärken, erklärte Podlinski. Natürlich wollen die Pädagogen auch den Spaß an der Bewegung fördern und die Fantasie anregen.

Unter der Überschrift "Der verwunschene Speer" machten die Kinder Bekanntschaft mit dem Raben Braxa, dem Wolf Fang, dem Drachen Phantus und dem Räuberhauptmann Wulfgar. Die Frage war zum Beispiel: Ist der Wolf wirklich böse oder hat er einfach nur einen schlechten Ruf und leidet in Wirklichkeit unter Flöhen in seinem Pelz? Der Rabe Braxa war es, der den Kindern immer wieder Aufgaben und Rätsel mit auf den Weg gab.

Aber die Kinder lernten auch ganz praktische Dinge: Es standen Rollenspiel-Training, Sprechtraining, Zaubertraining, Heilertraining und Druidentraining auf dem Programm. Und die Gruppendynamik: Bei der Suche nach einem Pilz bestand eine der Aufgaben darin, als Gruppe durch ein Moor zu kommen. Alle 14 Kinder mussten sich mit Hilfe von Schollen (schwarze Teppichflecken) über eine Wiese zu einem Pilz begeben. Wer nicht auf die Scholle trat, versank im Moor. Also mussten die Schollen so verteilt werden, dass alle Kinder zum Ziel kamen - eine komplizierte Aufgabe, die sie aber doch gemeinsam meistern konnten. Und die viel Spaß machte: Das zeigt schon der Ausruf von Max "Bibo", der sich zu guter Letzt, als schon alles geschafft schien, selbst auf die Finger trat und nur sagte: "Hoffentlich passiert mir das nicht noch mal." Für Alida "Vollmond" gehörte die Begegnung in der Nacht mit dem vermeintlich bösen Wolf zu den aufregendsten Aufgaben. Die gesamte Gruppe hatte sich vor dem Wolf erschreckt, "es hat aber trotzdem Spaß gemacht", sagte das Mädchen.




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