Die AG Kulturlandschaft zeigt sich in einer Presseerklärung verärgert über die "Flächennutzung im Bereich des Opel-Zoos". Angefügt sind vier Bilder, die einen nicht-pfleglichen Umgang mit den Extensivflächen belegen sollen. Ein Bilderpaar zeigt die Baustraße im Herbst 2012 und im Mai 2013. Dazu wird behauptet: "Die Seitenränder wurden befestigt, um so zusätzlichen Parkraum zu schaffen." Dieses Angebot werde von Autofahrern auch gerne genutzt, zumal die Schranke, die ein unbefugtes Befahren verhindern solle, "im Mai 2013 jedoch offen" war. "Anders als eine Einladung an die Besucher des Opel-Zoos, ihre Fahrzeuge in diesem Bereich zu parken, kann weder der Ausbau der Seitenränder noch die offene Schranke interpretiert werden." Die AG spricht von einer "weiteren Zerstörung der extensiv zu nutzenden und damit geschützten Wiesen". Sie kritisiert, dass die Wiese bereits Anfang Mai gemäht wurde. Damit sei gegen die Auflagen des Flächennutzungsplans und die Bestimmungen des Naturschutzgesetzes verstoßen worden. Ferner wird angeprangert, dass "mehr und mehr Wiesenbereiche als Abstellplätze missbraucht werden". Als Beleg sollen zwei Fotos dienen. Auf einem ist im Nebel Flatterband zu sehen, auf dem anderen eine Vielzahl von Autos in der Senke der Wiese, vier indes haben weiter oben geparkt - zu weit oben. Die Behauptung der AG: "Das Band ist verschwunden."
Dass die Wiese bereits gemäht wurde, sei ein Fehler gewesen, räumt Dr. Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoos, zerknirscht ein. Den anderen Punkten in der Presseerklärung widerspricht er vehement. Die Baustraße sei nicht verbreitert worden, die Fotos seien schlicht an unterschiedlichen Stellen aufgenommen worden.
Die Baustraße sei überdies noch längst nicht überflüssig geworden, bloß weil das neue Elefantenhaus stehe. Jetzt müsse noch die Außenanlage fertiggestellt werden. Zudem nutzte der Zoo die Baustraße lediglich mit. Angelegt worden sei sie für den Bau eines Rückhaltebeckens.
Auch im Falle des Flatterbandes zweifelt Kauffels den Fotobeweis an. Die Bänder seien nach wie vor gespannt, sonst würden die Autos in der Senke gar nicht so gerade parken. Bis auf vier Fahrzeuge, die in der Tat zu weit oberhalb abgestellt worden seien, parkten die Fahrzeuge dort, wo sie dürften. Kauffels weist darauf hin, dass die Wiesen dem Opel-Zoo größtenteils gehörten, ein kleiner Teil sei angepachtet. Nach ergiebigen Regenfällen könnten die Parkplätze in der Senke nicht genutzt werden, weil der Boden zu weich sei. An sonnigen Tagen sei der Andrang so groß, dass die Zoo-Parkplätze in Spitzenstunden nicht ausreichen würden - auch weil , etwa am 1. Mai, - Radsportfans oder Ausflügler sie (widerrechtlich) nutzten würden. "Aber soll ich die wegschicken?", fragt Kauffels.
Und was sagt das Landratsamt? Nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde teilt Andrea Nagell, Sprecherin des Hochtaunuskreises mit, dass der Opel-Zoo aufgefordert werde, eine Stellungnahme einzureichen, was die Nutzung der Wiesenflächen als Parkplatz anbelangt. Bezüglich des Mähens der Wiesenfläche sei es so, dass es zwar eine Empfehlung gebe, die Wiese erst im Juni zu mähen. Aber: "Hier handelt es sich um keine gesetzliche Vorgabe", so Nagell.