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Hier wird bald gebaut - An der Niederstedter Straße heißt es künftig: Einkaufen und trainieren Wand an Wand

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Erst wenn die neue Turnhalle steht, wird die jetzige Halle des TV Oberstedten abgerissen. Der neue Sitz des Vereins soll in einem Gebäudekomplex untergebracht werden: In den vorderen Teil zieht Rewe mit einer Filiale ein, die neue Halle entsteht als Anbau auf der Rückseite des Supermarktes. Der Bauausschuss gab jetzt mit seinem Okay zur Aufstellung des Bebauungsplans quasi den Startschuss für das Projekt - bei zwei Gegenstimmen der CDU.

Das Gebäude an der Niederstedter Straße (neben der Feuerwehr) wollen Rewe und der Turnverein gemeinsam errichten. Der Handelskonzern, der derzeit in der Mittelstedter Straße auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern einen Vollsortimenter und einen Getränkemarkt betreibt, will dann mit seiner Filiale an den Ortseingang ziehen.

"Der Markt hat am derzeitigen Standort kein Entwicklungspotenzial. Zur langfristigen Standortsicherung und zur Sicherstellung der Grundversorgung in Oberstedten ist der Umzug erforderlich", meinte Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD). Mit dem Neubau steigt die Gesamtverkaufsfläche des Markts auf 1800 Quadratmeter.

Der TV erhält nach jetzigem Planungsstand eine etwas kleinere Halle als bisher, die dann auch das Normmaß für ein Volleyballfeld aufweist, sagte Vorsitzender Klaus Lenz der TZ. Die Funktionsräume und die Geschäftsstelle werden funktionaler angeordnet als in der jetzigen Halle. Aber auch mit dem Neubau wird der Verein auf seine Außenstelle an der Grundschule Oberstedten und die Trainingsmöglichkeiten in der Taunushalle nicht verzichten können. "Das könnten wir auch mit einer größeren Halle nicht abdecken", so Lenz.

Das Gebäude werde von Rewe als sogenanntes Greenbuilding errichtet. Sonnenenergie werde genutzt, ebenso die Abwärme der Kühlregale, mit der die Heizung betrieben werde, so Lenz.

Einen großen Teil seines jetzigen Außengeländes muss der Turnverein für das Projekt aufgeben. Dort wird der Parkplatz für den Supermarkt gebaut. Die neue Leichtathletikanlage des Vereins soll auf dem Wiesengelände zwischen der neuen Turnhalle und dem Dornbach entstehen.

Die CDU kritisierte, dass lediglich eine Zu- und Abfahrt zum Supermarkt von der Niederstedter Straße geplant sei. Marna Steffek (CDU) befürchtete chaotische Verkehrsverhältnisse. Ein weiteres Thema war die frei werdende Gewerbefläche an der Mittelstedter Straße. Wie sie in Zukunft genutzt wird, ist offen. "Ich bin mir fast sicher, dass im jetzigen Rewe-Markt ein innenstadtrelevanter Einzelhandel landet. Da ist mir angst und bange, meinte Michael Reuter (CDU), der auch Vorsitzender des Fokus O. ist. Dadurch werde ein weiteres Nebenzentrum wie im Zimmersmühlenweg entstehen, sagte er. Sein Fraktionskollege Thomas Studanski befürchtete ebenfalls negative Auswirkungen auf den Handel in der Innenstadt. Deshalb votierten beide gegen die Aufstellung des B-Plans. "Es gibt im Kreis keine Stadt, in der der Kaufkraftindex in den vergangenen 10 bis 15 Jahren so stark wie in Oberursel gesunken ist, von 65 auf 45 Prozent, weil immer mehr Lebensmittelmärkte an der Peripherie entwickelt wurden", sagte Reuter.

"Der Stadtteil ist auf einen Vollsortimenter angewiesen. Das ist keine Konkurrenz zur Innenstadt", betonte Jutta Niesel-Heinrichs (SPD). SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Eggert Winter warf Reuter vor, Nebelkerzen zu werfen. "Alle Parteien - die CDU vielleicht nicht mehr - wollen ein wohnortnahes Einkaufen", so Winter. Die Lebensmittelmärkte seien nicht das Problem des Einzelhandels in der Innenstadt, sondern die kleinen Ladenflächen.

Keine Informationen gab es in der Sitzung zur Kalkulation und Finanzierung des Turnhallenbaus. "Die Kalkulation ist in nicht öffentlicher Sitzung zu klären, bevor weitere Schritte unternommen werden", forderte CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Uhlig.

Der Turnverein wird sich in jedem Fall an der Finanzierung beteiligen, sagte Vorsitzender Klaus Lenz der TZ. Der Verein habe einen fünfstelligen Betrag über die vergangenen Jahre angespart. Mit Muskelkraft könne beim Hallenbau wenig erreicht werden, da die Sportanlage streng nach Sicherheitsbestimmungen errichtet werden müsse und die Gewährleistung einzelner Gewerke notwendig sei. Lenz geht davon aus, dass der Verein in der zweiten Jahreshälfte 2014 die neue Halle beziehen kann.

Die Mitgliederzahl des Turnvereins sei in den vergangenen Jahren auf derzeit 1100 Sportler, unter ihnen 470 Jugendliche, gestiegen. Nach wie vor ist Leichtathletikabteilung (120) die größte, gefolgt von der Tischtennisabteilung (75). Insgesamt lägen wie bei anderen Vereinen die Kurse jedoch mehr im Trend als das Regelsportangebot. Der Verein werde deshalb die Kursangebote Gymnastik und Fitness unter anderem auch für Senioren ausbauen, so Lenz. Der Renner sei zurzeit Zumba. Auch die Kooperation mit der Dornbachschule soll verstärkt werden.




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