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Limburger Kunst in Ste.-Foy - Austausch mit Limburgs Parnerstadt

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Reisen und etwas Neues sehen, ist immer gut, dachten sich auch elf Schüler der Tilemannschule, als der Limburger Partnerschaftsverein fragte, ob sie ihre zweisprachige Theater-Inszenierung von Anouilhs "Antigone" auch in Limburgs Partnerstadt Ste.-Foy aufführen wollten. In Sainte-Foy wurden die Schüler von ihren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen. Kurz darauf folgte eine Überraschung: Als die Schüler abends eine Vernissage besuchten, stellten dort auch vier Limburger Künstler - Susanne Messer, Raphaela Parusel, Armin Höhler und Reinhard Langschied - ihre Werke aus.

 

Liebeserklärung

 

Die Künstler waren auf Bitte der Stadt Limburg nach Lyon gekommen: "Das Thema der Vernissage ist Europa", sagte Susanne Messer. "Da passt es doch super, wie Sainte-Foy internationale Künstler zusammengeführt hat", ergänzte Raphaela Parusel.

Auch Sainte-Foy-les-Lyon begeisterte die Künstler. Armin Höhler und Susanne Messer wohnten, wie die Tilemannschüler, bei Gastfamilien. "Es ist zwar manchmal etwas schwierig mit der Verständigung, aber mit Händen und Füßen klappt alles", sagten sie.

Höhepunkt des Aufenthalts für die Tilemannschüler war die Aufführung ihres zweisprachigen Theaterstückes, Anouilhs "Antigone". "Diese berührende Aufführung werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen", sagte Corinne Salort, eine der Gastgeberinnen aus Ste.-Foy. "Die Schüler sind ja regelrecht von einer Sprache in die andere geglitten." Wolfgang Parusel, ein Diezer, der mit seiner Frau gekommen war, ergänzte: "Europa braucht die Herzen der Menschen, denn nur mit Sprache kann man die Menschen emotional erreichen." Nicht nur übereinander, sondern miteinander müsse man reden. Torsten Tobor, der Leiter der Theatergruppe, drückte es noch einmal anders aus: "Wir haben etwas anzubieten, das wirklich interkulturell ist: Leidenschaft und Leben."

So wurden sowohl die Vernissage als auch das deutsch-französische Theaterstück zu einer deutsch-französischen Begegnung. Wer Französisch sprach, der schwatzte munter drauf los, aber viele alteingesessene Bürger aus Ste.-Foy beherrschen durch den regelmäßigen Austausch mit Limburg neben ihrer Muttersprache auch Deutsch und sogar den Limburger Dialekt.

"Ich habe in der Schule nie Deutsch gelernt", sagt Gérard Charrié, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins in Sainte-Foy. Jetzt spricht er es trotzdem; das sei durch den regen Austausch gekommen. "Limburg ist meine zweite Heimat. Da kann ich sagen: Ich bin ein Limburger."

Dieser begeisterten Liebeserklärung an Limburg können die Tilemannschüler auch in Bezug auf Ste.-Foy nur zustimmen.

Etwas traurig traten alle am Tag nach der Aufführung die Heimreise an. "Das war wohl einer der kürzesten, aber einer der besten Austausche, die ich je erlebt habe", sagte Anna Ottersbach. jud




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