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Kinderbetreuung wird teurer - Von 2014 an sollen Eltern 20 Prozent mehr zahlen

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Für Eltern in Langen wird die Kinderbetreuung künftig deutlich teurer: Der Magistrat plant eine Erhöhung der Kindergartengebühren zum Beginn des neuen Jahres um 20 Prozent. Damit würde der Kita-Platz für ein Kind ab dem dritten Lebensjahr von 7.30 bis 17 Uhr statt 190 Euro künftig 228 Euro im Monat kosten. Für einen U 3 Ganztagsplatz müssten die Eltern dann 313,30 Euro statt der bisherigen 261,25 Euro bezahlen.

 

Kein Tabu-Thema

 

"Wir haben drei Jahre lang keine Gebühren erhöht, weil wir im Stadtparlament ein Stillhalteabkommen getroffen haben. Das läuft jetzt in diesem Jahr aus", erklärte Bürgermeister Frieder Gebhardt (SPD). Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage der Stadt Langen, dürften auch die Kindergartengebühren kein Tabu-Thema mehr sein. Die Ausgaben für die Kinderbetreuung seien einer der größten Posten im städtischen Haushalt.

Die Stadt sei ein beliebter Wohnort, und der Bedarf an Betreuungsplätzen ist hoch. In den vergangenen Jahren sei das Angebot kontinuierlich ausgebaut worden, um den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Derzeit stehen 1500 Plätze für Langener Kinder zur Verfügung, die sich die Kommune jedes Jahr rund zehn Millionen Euro kosten lässt. Das sind statistisch gesehen rund 275 Euro pro Einwohner.

"Der Kreis empfiehlt einen Kostendeckungsgrad bei den Gebühren von einem Drittel. Das erreichen wir lange nicht", sagte Frieder Gebhardt. "Derzeit finanzieren die Eltern einen Anteil von 19 Prozent, mit der Erhöhung der Gebühren um 20 Prozent kommen wir auf einen Deckungsgrad von gut 22 Prozent - sind also immer noch weit entfernt von den empfohlenen 33 Prozent", betonte der Bürgermeister.

 

Verwaltungsaufwand

 

Die Gebührenerhöhung soll auf zwei Jahre festgeschrieben werden und würde 340 000 Euro Mehreinnahmen in die Stadtkasse spülen. Einkommensabhängige Staffelgebühren lehnt der Magistrat weiterhin ab: "Der Verwaltungsaufwand ist deutlich höher, und ich stelle auch die Gerechtigkeit in Frage, weil die Gefahr besteht, dass Besserverdiener ihr Einkommen herunter rechnen", fürchtete der Rathauschef. Schon jetzt bestehe die Möglichkeit für Geringverdiener, sich von den Kosten für die Kinderbetreuung befreien zu lassen. Darüber hinaus mache eine solche Staffelung eine verlässliche Kalkulation der Kitagebühren sehr schwierig, erläuterte Gebhardt.

Das letzte Wort über diese Entscheidung hat das Stadtparlament, das am Donnerstag, 27. Juni, im Rathaus tagt. Zuvor werden die Pläne zur Erhöhung der Kitagebühren am 6. Juni im Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur und am 13. Juni im Haupt- und Finanzausschuss beraten.




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