Rettungskräfte behandelten blutende Verletzte aus beiden Lagern, und von weither angereiste Menschen, die in Frankfurt friedlich demonstrieren wollten, mussten unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Nach der vorzeitig beendeten Blockupy-Großdemonstration muss sich die Polizeiführung der Debatte stellen, ob all dies wirklich notwendig war.
Dass unter den Aktivisten des Schwarzen Blocks auch solche waren, die sich nicht um die städtischen Auflagen scherten, haben ihre Vermummung und die vereinzelt gezündete Pyrotechnik zwar deutlich gemacht. Ein gravierender Vorfall, der die Demonstration von früheren, nicht abgebrochenen Protestmärschen unterschieden hätte, war bis zur Intervention der Einsatzkräfte aber nicht erkennbar.
Wäre irgendwo eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen, hätte die Polizei ihr hartes Durchgreifen schon glaubhafter rechtfertigen können. So muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, vor allem auf Grundlage ihrer Gefahrenprognose gehandelt und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit in fragwürdiger Weise beschnitten zu haben.
Die Polizei steht da wie ein Lehrer, der vorbeugend Schüler aus dem Klassenzimmer geworfen hat, weil er befürchtete, sie könnten etwas Böses anstellen.
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Kommentar: Unnötige Szenen
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