Wolfgang Grün wollte im Telekom-Laden eigentlich nur seinen defekten Router umtauschen. Mir nichts, dir nichts hatte er einen neuen Vertrag. "Mein alter Router war nur für 16 000 Kilobit pro Sekunde ausgelegt. Der T-Punkt-Mitarbeiter hat mich überzeugt, an die Zukunft zu denken", erzählt Grün am heißen Draht. Doch die Zukunft sah anders aus, als er sich das vorgestellt hatte.
Statt mit dem ISDN-Anschluss könne er mit einem besseren und auch etwas teurerem Modem übers Internet telefonieren, hieß es. Im Netz surfe er mit dem Speedport viel schneller, nämlich mit einer Übertragungsrate von 50 000 Kilobit pro Sekunde. Fürs Fernsehen bestellte er zusätzlich ein Entertain-Programm. Prima, dachte Grün, als die technischen Geräte per Post bei ihm ankamen.
Doch der Monteur, der das System für rund 140 Euro anschließen sollte, stellte fest: Es ging gar nicht. "Das TV-Programm ließ sich überhaupt nicht installieren. Das Telefon fiel andauernd aus, und schneller surfen konnte ich auch nicht", beschwert sich Grün - und das hat er auch x-mal am Service-Telefon und im Telekom-Laden getan. "Passiert ist nichts. Als Kunde ist man machtlos", ärgert er sich. Die vielen verschiedenen Mitarbeiter, denen er immer wieder aufs Neue seine technischen Probleme schilderte, hätten ihn nur vertröstet.
Wolfgang Grün hat irgendwann die Nase voll. Er will seine alte ISDN-Telefonanlage und das Geld für die Montage wieder zurück. "Das ist ein echter Horrortrip, weil man gegen so einen Konzern, den die technischen Probleme der Kunden offenbar nicht interessieren, einfach nichts machen kann."
Mit Hilfe der Taunus Zeitung schon. Als wir uns einschalten, wird die Verbindung zur Telekom deutlich besser. Ein Monteur stellt fest, dass sich in dem Gebiet offenbar gar keine schnellere Datenübertragung einrichten lässt. Das will die Bundesnetzagentur jetzt generell überprüfen. Pressesprecher Dennis Dennert entschuldigt sich für die "bislang ausgebliebene Rückmeldung". Er habe den Sachverhalt geprüft und die gewünschte Rückabwicklung durchgeführt. Die Kosten für den Monteur und die überflüssige Installation bekommt der Telekom-Kunde erstattet. "Das ist schon mal was", sagt Grün. Jetzt ist bei ihm zumindest alles wieder beim Alten.