Zwischen den Jahren 2000 und 2007 startete es als deutschlandweit größtes Illuminationsprojekt im öffentlichen Raum: Die Beleuchtung des "Stadtraums Main" in der Frankfurter Innenstadt. Die städtebauliche Qualität der Uferanlagen sollte durch dezent gesetzte Akzente gesteigert, der "Wohlfühlcharakter" erhöht werden. Die Architektur der Frankfurter Brücken oder angestrahlte Platanenreihen in Ufernähe ergänzen seitdem die nächtliche Silhouette der Mainmetropole. Die Illumination Stadtraum Main hat mit jetzt deutlich mehr Lichtstellen den Stromverbrauch trotzdem reduzieren können. Vor der Realisierung des Projektes leuchteten 1010 Lampen an den Uferpromenaden, der Strombedarf lag bei 191 Kilowatt pro Jahr. Die Zahl der Lampen stieg durch das Projekt auf 2179, der Energiebedarf konnte allerdings durch moderne Technik auf 142 Kilowatt pro Jahr gesenkt werden.
Strom sparen
Grund genug, das Lichtband aus der Innenstadt auch in die ufernahen Stadtteile zu tragen und so eine zumindest in den Nachtstunden sichtbare Verbindung der Stadt mit ihren Randbezirken zu schaffen. Das zumindest war die Überlegung, als 2007 beschlossen wurde, auch in Höchst die schönsten Uferansichten in Szene zu setzen. Teile der alten Stadtmauer und etwa das Maintor, durch das man vom Schlossplatz aus an den Fluss gelangt, sind seitdem beleuchtet. Nun soll das Lichtkonzept in Höchst komplettiert werden. Zwischen Fähranleger und Bolongaropalast sollen neue Straßenleuchten installiert werden, zwischen Batterie und Palast sollen Bodeneinbaustrahler Baumbeete ins rechte Licht rücken. Außerdem umfasst das Gesamtprojekt die Beleuchtung der Stadtmauer von der Mainmühle bis zum Ochsenturm, der Justinuskirche, des Zollturms und des Alten Schlosses. Eigentlich hätten die Arbeiten bereits am vergangenen Montag aufgenommen werden sollen, das Hochwasser machte den Arbeitern aber einen Strich durch ihre Terminplanung. Zeitnah soll dennoch begonnen werden, bis zum Beginn des Schlossfestes am 29. Juni sollte der Abschnitt zwischen Batterie und Bolongaropalast erstrahlen. Insgesamt kostet das Projekt rund 1,5 Millionen Euro. Zum Einsatz kommen sollen vor allem stromsparende LED-Leuchten, mit denen der Energiebedarf - so wie in der Innenstadt - dauerhaft gesenkt werden soll. Knapp 70 000 Euro wird die Unterhaltung der Anlage jährlich kosten.
Das Ziel, die westlichen Stadtteile durch ein Lichtband in der Nacht optisch mit der Innenstadt zu verbinden, liegt allerdings trotz der nun zeitnah geplanten Maßnahmen in Höchst in weiter Ferne.
Gesamtkonzept
Für Schwanheim, Griesheim und Nied waren ähnliche Projekte angedacht. Daraus geworden ist bislang nichts. Es fehlt an einer Finanzierungsvorlage, ohne die die Planer nicht beginnen können. "Es gibt dafür bislang keinen Zeitplan", sagt Ortsvorsteher Manfred Lipp (CDU). Der Antrag, die Stadtteile in das Beleuchtungskonzept einzubinden, stehe aber nach wie vor im Raum. "Es wäre nicht richtig, sich einfach nur einzelne Perlen herauszugreifen und den Rest jetzt bleiben zu lassen", mahnt Lipp. Dass es bislang nicht gelungen ist, den lückenlosen Anschluss in die Stadt im Konzept einzubinden, sei ein bisschen schade. "Man könnte das ja sukzessiv abarbeiten, müsste nicht alles auf einmal machen", sagt der Ortsvorsteher. Die Kosten für solche Beleuchtungsprojekte werden über das Projekt "Schöneres Frankfurt" finanziert, dem es zur Aufnahme neuer Ideen an Personal und Geld fehlt.
Während es in Griesheim und Nied auf politischer Ebene noch an konkret formulierten Beleuchtungsprojekten mangelt, ist man da in Schwanheim schon einen Schritt weiter. Anbieten würde sich ein Konzept, das sowohl die Kirche St. Mauritius, als auch die Kirche der Martinusgemeinde und das alte Brückenhäuschen einschließt. An den Kosten für die Unterhaltung einer Beleuchtungsanlage an ihrer Kirche würde sich sogar der Freundeskreis St. Mauritius beteiligen. "Die laufenden Kosten wären schon zu stemmen", ist Bernhard Stuck vom Freundeskreis optimistisch. Er bedauert, dass das Projekt bislang nicht umgesetzt werden konnte: "Leider ist bislang nichts daraus geworden."
Ändern wird sich dies auf die Schnelle wohl nicht. Frühestens für 2015 und die Folgejahre könnten nach einem Magistratsbericht neue Projekte für das Programm "Schöneres Frankfurt" angegangen werden. Bis dahin sind die Planer ausgelastet und der finanzielle Rahmen ausgeschöpft.