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Spielerisch leichte Perfektion - Die "cellharmonics" überraschten das Publikum mit guten Ideen und meisterhaften Darbietungen

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Einen Abend voller Überraschungen hatte Christoph Hinz von der Jesus Bruderschaft bei der Begrüßung angekündigt. Und die Besucher wurden nicht enttäuscht. Denn das, was die vier Cellisten dem Gnadenthaler Publikum präsentierten, war alles andere als ein gewöhnliches Cellokonzert. Mit ihrem abwechslungsreichen Programm, einer charmanten Moderation, mit der sie das Publikum durch den Abend führten, und einem haarscharf pointierten Humor trafen die Musiker genau den Nerv des Publikums, das frenetisch applaudierte und die Musiker am Ende des Konzerts einfach nicht gehen lassen wollte und immer wieder um weitere Zugaben bat. Ein außerordentlich kurzweiliger Abend.

 

Reise durch Europa

 

Die vier jungen Cellisten luden die Besucher ein, sich mit ihnen auf eine musikalische Reise quer durch Europa zu begeben, wobei auch ein gelegentlicher Abstecher "über den großen Teich" nach Amerika durchaus mit dazu gehörte. Dabei gelang es ihnen, einen weiten Bogen zu spannen durch verschiedene Stilrichtungen der Musik. Sie spielten bekannte und weniger bekannte Stücke aus der Welt der Filmmusik, aus Musicals, Cellorock, aber auch klassische Werke - vielfach selbst arrangiert von Gabriel Mientka und Sabine Binder - sowie einige Eigenkompositionen sowohl aus der Feder von Christopher Herrmann als auch von Gabriel Mientka. So erweckten sie im Laufe des Abends alte Filmklassiker wieder zu neuem Leben und begeisterten die Besucher mit musikalischen Highlights aus dem Kultfilm "Der Pate" von Nino Rota und dem Italowestern "Spiel mir das Lied vom Tod" von Ennio Morricone. Als Hommage an Spanien präsentierte "cellharmonics" "Spain" von Chick Corea, was wie viele andere an diesem Abend gespielte Werke vom Publikum mit tosendem Beifall quittiert wurde. Sie überzeugten mit ihrer Auswahl, ihrem Können - egal, was sie anpackten: ob Cellorock von der finnischen Band Apocalyptica, Klassisches von Haydn oder Chatschaturjans Säbeltanz. Was spielerisch leicht aussah, war in Wahrheit meisterhafte Perfektion.

Und wer hätte gedacht, dass sich dies steigern ließe? Doch am Ende des Konzerts hatten sie noch immer ein Ass im Ärmel: Anca Lupu, Pianistin aus Frankfurt am Main, die am Flügel gemeinsam mit den "cellharmonics" mit Gershwins "Rhapsody in Blue" dem Abend die Krone aufsetzte und die Präsenz-Galerie beinahe zum Beben gebracht hätte.

 

Engagierte Musiker

 

Cellharmonics - das sind Sabine Binder, Gabriel Mientka, Christopher Herrmann und Christoph Wagner, der an diesem Abend meisterhaft vertreten wurde durch die Cellistin Christine Roider. Ganz neu und unbekannt ist das Ensemble in der Region nicht: Im vergangenen Jahr waren die "cellharmonics" ebenfalls im Rahmen der "tArt-Orte" bei der Auftaktveranstaltung in der Idsteiner Stadthalle zu erleben - auch damals war ihre Aufführung ein grandioser Erfolg. Seinerzeit gefunden haben sich die vier jungen Cellisten in Frankfurt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, um ihre Bögen zu spannen von den frühesten Werken der Klassik bis hin zur Moderne, Jazz und Popularmusik. Dabei bestechen die "cellharmonics" nicht nur durch Spielfreude und gekonnte Arrangements, sondern, und das ist selten, auch durch Eigenkompositionen, in denen sie die Herausforderung annehmen, ihrem Publikum ein faszinierend spannendes Konzerterlebnis zu präsentieren. Die "cellharmonics" sind seit 2011 Stipendiaten von "Yehudi Menuhin - Live Music Now" Frankfurt am Main und spielen darüber regelmäßig Konzerte im ganzen Rhein-Main-Gebiet in sozialen Einrichtungen aller Art von Kindergärten, Schulen bis Seniorenresidenzen und Hospizeinrichtungen.




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