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"Steinbrück Merkels bester Mann" - Kabarettist Uwe Spinder nahm in der Kulturscheune Schupbach Politiker aufs Korn

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Nachdem der Kabarettist sich satirisch mit seiner Heimat (Stuttgart 21 und Regierungswechsel) auseinandergesetzt hatte, stichelte er auch über die Vorgänge um Stefan Mappus, "dem Brutus aus Baden". "Wo darf dieses atomare Rumpelstilzchen jetzt seine Restlaufzeit ausbrüten?" Etwa dort, wo alle verdienten Polit-Altlasten hin entsorgt werden, nach Brüssel? Mitnichten, dort "regierten" schon Günther Oettinger und auch der "Chairman of Bürokratie-Abbau" Edmund Stoiber.

 

"Crazy-Horst"

 

Spinder stellte anschließend völlig irrsinnige EU-Verordnungen in den Raum, die Stoiber in seiner Funktion streichen ließ und geißelte den EU-Verordnungswahn mit dem Worten: "In Brüssel geschrieben, in Frankreich gelesen, in Italien weggeworfen und bei uns in Deutschland befolgt." Von Stoiber ging es zur "Amigo-Affäre" in Bayern, die Ministerpräsident "Crazy-Horst" Seehofer völlig entglitten sei. "Früher hatte die CSU 106 oder 107 Prozent, heute sind es nur noch 48 - die fürchten ein "Saddam-und-Gomera im blau-weißen Freibierstaat", sprich einen Regierungswechsel kurz vor den Bundestagswahlen". Natürlich bekam auch Uli Hoeneß sein Fett ab. "Der Vater Teresa vom Tegernsee sollte doch endlich einen Zweijahresvertrag für die JVA Stadelheim unterzeichnen", forderte Spinder unter der Zustimmung der Zuhörer.

Und was mache SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück aus all den Steilvorlagen? "Jedenfalls hat er seine Kavallerie nicht in die Schweiz ausrücken lassen, warum auch? Denn Hoeneß war schließlich mal sein Berater." Und überhaupt, Steinbrück sei ja ohnehin Merkels bester Mann. "Der macht einen Top-Wahlkampf für die Kanzlerin, fast unbezahlbar angesichts der ganzen Fettkübel der letzten Zeit." Spinder fragte sich, wie lange sich wohl Altkanzler Helmut Schmidt noch gedulden könne und wartet auf die Schlagzeile: "Schmidt tritt nochmal an." "Na und dann, wenn das in Oggersheim einer liest." "Klar, soweit kommt es nicht, Merkel bleibt im Amt", relativierte Spinder rasch den kühnen Kabarettisten-Traum. "Außenpolitisch macht sie ja Bella Figura auf allen Bühnen", konstatierte er und spielte unter Lachsalven des Publikums Jubel-Auftritte der Kanzlerin bei Fußballspielen nach.

Dem wegen des Drohnen-Desasters in der Kritik stehenden Verteidigungsminister Thomas de Maiziere ordnete Spinder einen neuen Namen zu: De Maizière - frei übersetzt "Die Misere". Fliegt "Muttis Bester" noch vor seinen Drohnen (aus dem Amt)? Mit scharfem Spott lästerte Spinder über Merkels Boni-Deckelung für Manager: "Mercedes-Zetzsche darf jetzt nur noch 40 Millionen kassieren, bevor er sein Liedchen "My Boni is over the Ocean" trällert." Natürlich konnte der Polit-Komiker auch die FDP und deren Spitzenkandidaten nicht ungeschoren lassen. "Rösler hat schon einen besonderen Humor", zitierte Spinder den Parteichef mit dem Worten: "Ich war als Augenarzt so schlecht, ich musste in die Politik." Und auch der "Pfälzer Kampfnuschler" Rainer Brüderle, der "spitze" Kandidat, der so gerne über "Inhalte" spricht, wurde zur Freude aller aufs Korn genommen.

 

Zölibatsverstärkend

 

Das galt auch die Grünen, für Jürgen Trittin, "den Steuer-Räuber Hotzenplotz", wie Rösler meinte, für den "Bonsai-Obama aus Schwaben", Cem Özdemir, und vor allem für Parteichefin Claudia Roth. Ihr, so Spinder, bescheinigte der längst verstorbene Benediktinerpater Basilius Streithofen eine "zutiefst zölibatsverstärkende Wirkung".

Zweieinhalb Stunden lang reihte sich so Pointe an Pointe, die Zuhörer waren begeistert von Spinders lockerem Polit-Theater.




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