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Ein Lager voller Kleidung - Das "AnZiehEck" ist seit 40 Jahren Anlaufpunkt für in Not geratene Menschen

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Wer die Augen aufmacht, wird feststellen, dass man nicht immer in die Ferne schweifen muss, wenn man helfen will. Auch bei uns, sozusagen vor der eigenen Haustür, gibt es Menschen, die Hilfe gebrauchen können. Nach diesem Prinzip handelte und handelt das "AnZiehEck", eine ökumenische Einrichtung, die dieser Tage ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Träger des Projektes sind die evangelischen Innenstadtgemeinden Auferstehungs- und Christuskirchengemeinde und die katholischen Gemeinden des Pastoralen Raums Oberursel-Zentrum.

Wie viele Ideen, so begann auch dieses Projekt ganz klein. In den siebziger Jahren schlossen sich die katholischen und evangelischen Gemeinden im Rahmen der Nachbarschaftshilfe zusammen und sammelten Kleider für Bedürftige. "Damals war der Name Caritas-Arbeit noch gar nicht geboren", weiß Sandra Anker, Caritasbeauftragte des Pastoralen Raums Oberursel-Zentrum. Um die Spenden aufzubewahren, wurden anfangs noch Büros und Privatwohnungen genutzt.

 

Die Idee, die klein begann

 

Der Grundstein für das heutige "AnZiehEck" wurde schließlich am 6. Juni 1973 gelegt, als die Stadt kostenlos zwei Räume in der St. Ursulagasse für die Arbeit der Ehrenamtlichen zur Verfügung stellte. Später folgte der Umzug an den Hollerberg, der viele Jahre lang bekannte Adresse und Anlaufpunkt war. Im Jahr 2008 zog das "AnZiehEck" an seinen heutigen Standort in der Hohemarkstraße 27/ Ecke Im Diezen.

Rund 30 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass der "Laden läuft". Montags werden Spenden angenommen, mittwochs und samstags jeweils von 9 bis 12 Uhr rund 80 Kunden pro Woche betreut. Wer ins "AnZiehEck" kommt? Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben, weil sie arbeitslos, alleinerziehend oder obdachlos sind, nur eine kleine Rente bekommen, Sozialleistungen beziehen oder aus anderen Gründen in eine schwierige Lebenssituation geraten sind.

Einige Frauen aus dem Team sind bereits von Anfang an dabei. Zu ihnen gehört zum Beispiel die 84-jährige Helene Netz. Ihren langjährigen Einsatz für die gute Sache begründet sie ganz schlicht mit den Worten: "Weil ich helfen möchte."

 

Gute Atmosphäre

 

Die Kunden schätzen die warme Atmosphäre und die persönliche Zuwendung, die ihnen von den Damen und einem engagierten Herrn des "AnZiehEck"-Teams entgegen gebracht wird. Die Einrichtung ist kein Second-Hand-Laden, hat also auch keine festen Preise, doch die Kunden zahlen einen kleinen Unkostenbeitrag. "Was dort gespendet wird, kommt Menschen zugute, die es nötig haben. Und die Erlöse aus dem Verkauf werden gleichfalls der Caritas-Arbeit der Gemeinden zur Verfügung gestellt. So ist das ,AnZiehEck’ ein schönes Beispiel, wie einfach es sein kann, Jesu Wort Wirklichkeit werden zu lassen", so Pfarrer Andreas Unfried anlässlich des Jubiläums.

Ihren runden Geburtstag feiert die Einrichtung am 21. Juni von 17 Uhr an im Gottesdienst in der Auferstehungskirche und anschließendem Empfang im Gemeindehaus in der Ebertstraße 11. Am Samstag, 22. Juni, lädt das "AnZiehEck" von 14 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Morgens ist die Einrichtung daher geschlossen.




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