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Warten führt zu Freundschaft - Die Jugendfeuerwehren Usingen und Sontra treffen sich seit 30 Jahren - Feier am 29. Juni

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Alles begann mit einer endlosen Warterei vor 30 Jahren. Delegationen der Feuerwehren aus Sontra und Usingen warteten beim Feuerwehrfahrzeughersteller Metz in Karlsruhe auf die Auslieferung zweier neuer Fahrzeuge. Die Nordhessen hatten einen Schlauchwagen bestellt, die Usinger einen Rüstwagen. "Abends saßen die beiden Wehrführungen beieinander. Dabei entstand die Idee eines gemeinsamen Zeltlagers für die Jugend", berichtet Andreas Seifert, der damals als 16-Jähriger bei der Jugendfeuerwehr als Gruppenleiter aktiv war.

Im darauffolgenden Jahr wurden die Nordhessen erstmals zu einem Zeltlager eingeladen. Ein Jahr später folgte dann der Gegenbesuch der Usinger im damaligen Zonenrandgebiet. Die Eindrücke vom Besuch der innerdeutschen Grenze sind Andreas Seifert noch heute in Erinnerung. "Jugendwart Rolf Krause war beim Bundesgrenzschutz an der innerdeutschen Grenze im Einsatz", berichtet der 46-Jährige. "Die Führungen entlang des Grenzzauns, die Betonsperren, die Wachtürme und die eigenartige Stimmung haben mich beeindruckt."

Rolf Krause hatte den Usinger Jugendlichen natürlich viele persönliche Eindrücke von seinen Wachdiensten zu erzählen. Bei einer Fahrt mit dem Feuerwehrwagen am Grenzzaun entlang wurden die Grenzsoldaten der DDR misstrauisch und fotografierten die jungen Leute aus dem Westen. "Das war aufregend. Die Erlebnisse haben aber auch mein politisches Interesse geweckt", erzählt Seifert.

Enger Kontakt

Nachdem Seifert 1988 selbst Jugendwart wurde, baute er mit seinem Kollegen aus Sontra die Kontakte und regelmäßigen Treffen weiter aus. Noch heute stehen Seifert und Krause in freundschaftlichem Kontakt. Sie waren es auch, die die Idee zu einer Jubiläumsfeier hatten.

Für den Usinger Feuerwehrnachwuchs sind die jährlichen Freizeiten nach wie vor ein Höhepunkt im Jahr. Die Fahrten und Zeltlager führen mittlerweile auch in andere Regionen Deutschlands. "Da entwickeln sich immer wieder gute Freundschaften, und es entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitgliedern der Jugendfeuerwehren", sagt Tobias Nake.

Der 26 Jahre alte Gruppenleiter hatte selbst 1997 erstmals eine Freizeit miterlebt. Heute organisiert er die Fahrten. Zusammen mit Andreas Seifert hat Tobias Nake die Geburtstagsfeier der Partnerschaft der Jugendfeuerwehren für den 29. Juni organisiert. Erwartet werden 35 bis 40 Gäste aus Sontra - Jugendliche und Erwachsene.

Am 29. Juni wird der Feuerwehrnachwuchs beider Wehren um 16 Uhr eine gemeinsame Feuerwehrübung absolvieren. In einer internen Feierstunde wollen die Teilnehmer 30 Jahre Partnerschaft Revue passieren lassen. Der ehemalige Schulleiter der Konrad-Lorenz-Schule, Heinrich Nitschke, wird eine Laudatio halten. "Nitschke war in den 1960er Jahren Schulleiter in Sontra. Er hatte 1960 die Jugendfeuerwehr in Sontra gegründet", sagt Seifert. "Er ist das Bindeglied zwischen den beiden Städten."




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