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Hallo, Herr Schäuble! - Schüler der Feldbergschule fragen den Finanzminister, ob der Euro noch zu retten ist

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"Okay, bist du bereit?, fragt Referent Heiko Fröhlich vom europapolitischen Bildungsverein Bürger Europas und Laura Böhmer nickt. "Hallo, Herr Schäuble", sagt sie souverän in die Kamera. "Ich würde gerne wissen, warum es keine Sanktionen für Euro-Länder gibt, die die Regeln nicht einhalten." "Toll", freut sich ihre Lehrerin, Jutta Erlenkötter. "Das war ja wie einstudiert." Danach sind noch zwei Mitschüler von Laura dran.

Otko Özcan ist ein wenig nervöser als Laura und verhaspelt sich bei der ersten Aufzeichnung. Doch beim zweiten Mal klappt es dafür umso besser. "Herr Schäuble, wieso ist die Arbeitslosigkeit trotz gemeinsamer Währung in den Euro-Ländern so unterschiedlich?" Als dritte Fragestellerin ist Viktoria Geyer an der Reihe. Sie fragt: "Wie sollen die hochverschuldeten Staaten Strafzahlungen leisten, wenn sie doch kein Geld mehr haben?" Das ganze Prozedere dauert ungefähr zehn Minuten, dann sind die Videoaufnahmen im Kasten. Für die drei Schüler der 12. Klasse der Feldbergschule geht es jetzt erst einmal in die Pause. Sie werden auf ihre Fragen tatsächlich eine Antwort von Wolfgang Schäuble (CDU) bekommen. Natürlich nicht sofort, das wäre aufgrund des straffen Terminkalenders des Ministers nicht möglich, aber Schäuble wird sich über seinen Podcast "Schäuble zur Sache" oder über das Internet dazu äußern.

Dass er das überhaupt tut, geht auf die Initiative des Bundesministerium für Finanzen zurück, das seit Mitte Mai für 50 ausgewählte Schulen in ganz Deutschland einen Workshop zum Thema "Stabiler Euro - stabiles Europa" anbietet. In Hessen gibt es nur vier Städte, in denen das Projekt zu Gast ist. Dazu gehören Frankfurt, Melsungen, Homberg und eben Oberursel.

"Seit drei bis vier Jahren haben wir regelmäßig Kontakt zu dem Verein ,Bürger Europas‘, der unseren Schülern schon einige spannende Workshops zum Thema Europa geboten hat", sagt die Kursleiterin des Grundkurses für Politik und Wirtschaftslehre, Jutta Erlenkötter. Umso mehr gefreut hat sich Schulleiter Peter Selesnew, als vor circa acht Wochen ein Anruf des Vereins kam. "Das Finanzminister Schäuble ein Interesse an den Fragen unserer Schüler zum Thema Euro hat und uns als Musterschule ausgewählt hat, das ehrt uns sehr", so der Schulleiter.

Bevor die Jugendlichen, es sind insgesamt rund 50 Schüler, in der Aula ihre Fragen an Schäuble formulieren, erklärt Referent Heiko Fröhlich erst einmal Grundlegenes zum Thema Euro. "Es ist eine Mischung aus Vortrag und Diskussion", so Fröhlich. Seit drei Wochen ist der aus dem Vogelsberg stammende Referent in ganz Deutschland für das Projekt unterwegs. "Die Schüler haben bis jetzt sehr interessante Fragen gestellt", findet er. Ab Montag sind die Fragen der Schüler aus Oberursel online. Die Videos können auf www.bundesfinanzministerium.de/euroinfotour angeschaut werden. Schäuble beantwortet die Fragen auf dem Podcast "Schäuble zur Sache". Die Aktion "Stabiler Euro - stabiles Europa" läuft bis Mitte Juni.




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