Widerspruch
Zu unserem Interview mit dem scheidenden Direktor des Staatlichen Schulamtes, Günter Donath Inklusion ist ein Dauerbrenner (TZ vom 8. Juni):
In Anknüpfung und Widerspruch zu den geäußerten Inhalten des Interviews möchte ich betonen: Es ist die Rede von jahrzehntelangen Erfahrungen im Hochtaunuskreis mit gemeinsamem Unterricht. Davon ist mir nicht viel bekannt oder es wurde vielleicht nicht an die große Glocke gehängt. Ich weise darauf hin, dass unsere Schule (Integrative Schule Frankfurt) seit Jahren mit Anfragen von Eltern behinderter Kinder umzugehen hat, die im Hochtaunuskreis kein entsprechendes Angebot für ihre Kinder finden.
Interessant ist auch die differenzierte Darstellung des Lerntempos von Gymnasiasten. Genau diese Differenzierung im inhaltlich/didaktisch-methodischen Ansatz öffnet nach meinem Verständnis den Weg für gelingenden inklusiven Unterricht.
Sehr interessant fand ich in dem dazugehörenden Artikel (ZUR PERSON), dass Herr Donath noch ein Instrument und eine weitere Fremdsprache erlernen möchte - "und zum Glück geht es da nicht um Zensuren". Wie schön wäre es, diesen frei machenden und Angst lösenden Ansatz auch für die staatlichen Schulen fruchtbar werden zu lassen. Ich bin gespannt, wie auch hier die notwendigen Suchbewegungen nach einer angemessenen Rückmeldekultur in Bezug auf Schülerleistungen hoffentlich weitergehen werden. Ich bleibe auch hier erwartungsvoll und neugierig.
Lutz Kunze
Leiter der Integrativen Schule Frankfurt
Große Töne
Dieser Leser schreibt zum Pächterwechsel im Bahnhofskiosk:
Was für großspurige Töne: beste Bewerbung abgegeben, bestes Anforderungsprofil und eine Lottoannahmestelle - das hätten wir uns vom Kurdirektor gewünscht, als Herr Aras seinen Standort im Bahnhof wegen Brandstiftung verloren hat. Da war aber vornehme Zurückhaltung angesagt.
Dabei spricht Herr Aras drei Fremdsprachen, kann gut und flexibel mit Menschen umgehen und hat das, worauf es ankommt: Er betreibt seine Arbeit seit 14 Jahren mit Herzblut. Herr Aras hat im Bahnhof jahrelang alles im Griff gehabt.
Beim jetzigen Pächterwechsel handelt es sich zweifelsfrei um Vetternwirtschaft. Das hat nicht nur ein Geschmäckle, sondern stinkt zum Himmel. Es wäre gut für alle Seiten, wenn der Kurdirektor seinen Fehler einsieht und seine unmenschliche Entscheidung zurücknimmt.
Bernhard Schulz
Bad Homburg