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Homburg wird schmaler - Die Louisenstraße wandelt sich an vielen Stellen - Warten auf Woolworth

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Verschmälerung lautet das Zauberwort. Das Prinzip hat sich schon bei der Einteilung von Kleingartenanlagen bewährt: Damit alle Parzellen einen Zugang zum Durchgangsweg haben, werden sie handtuchschmal zugeschnitten. Eine ähnliche Form werden die neuen Läden am Kurhausvorplatz haben, die derzeit entstehen. Dort, wo bis voriges Jahr großzügig die Commerzbank residierte, drängeln sich demnächst fünf schmale Geschäfte.

Einen "schönen Mix aus tollen Branchen" werde man künftig in der Louisenstraße anbieten, verspricht eine Sprecherin des Immobilienbesitzers. Namen mag sie noch keine nennen, Gerüchten zufolge soll aber ein "Frozen Yogurt"-Shop den Eisdielen der Stadt Konkurrenz machen wollen. Im Hinterhaus entstehen Büros. Das Berliner Trend-Modelabel Liebeskind hatte doch kein Interesse an der Kurstadt.

Schmäler wird auch das Sortiment der Buchhandlung Hugendubel. Der Branchenriese zieht, wie berichtet, in das vergleichsweise winzige Häuschen gegenüber, in dem einst die Drogeriekette Schlecker untergebracht war, und verkleinert sich von 1200 auf 500 Quadratmeter. Bis Ende August soll der Umzug vonstattengehen; der Mietvertrag im Hugendubel-Haus endet zum 1. September. Laut einem Sprecher wird die Buchhandelskette drei Schwerpunkte bedienen: Unterhaltung einschließlich Belletristik, Jugendliteratur sowie "Bewusster leben", was im Wesentlichen Ratgeber umfasst. Das Fachbuch-Angebot wird reduziert, aber, so der Sprecher, "es können ja alle Titel bestellt werden".

Gespannt darf man sein, wer künftig in dem modernen Gebäude mit der großen Glasfassade sein Glück versuchen wird. Woolworth wird es jedenfalls nicht sein - da das Unternehmen beteuert hat, nach seinem Wegzug vom Marktplatz doch wieder eine Filiale in Bad Homburg eröffnen zu wollen, lag der Gedanke nahe. Nach wie vor wolle man das, bekräftigt nun eine Woolworth-Sprecherin auf TZ-Nachfrage. "Wir stehen zu unserem Wort." Man suche aber noch nach einer geeigneten Immobilie.

In den letzten Zügen liegt indes die Firma Rewe mit den Vorbereitungen für ihren Bio-Supermarkt "Temma". Anfang Juli wird eröffnet; auf den 800 Quadratmetern seiner alten Supermarktfläche gegenüber Intersport in der oberen Louisenstraße will der Konzern bis zu 5000 verschiedene regionale Bio-Produkte, Delikatessen aus fairem Handel und Naturkosmetik anbieten. Im Café kann man zu Mittag essen. Äußerlich werde nichts an einen Rewe-Markt erinnern, verspricht Sprecherin Anja Krauskopf.

Es ist der einzige "Temma"-Markt in Hessen; in ganz Deutschland gibt es nur drei davon - alle in Köln und Düsseldorf. Auch die Bad Homburger Klientel hält Rewe für "bioaffin", wie Anja Krauskopf sagt - außerdem hat man ja nun mal die Fläche.

Nach wie vor einige Leerstände gibt es im Untergeschoss des Louisen-Centers. Dass zum Jahresende die Postbank eine größere Filiale im Center eröffnen will, sehen die Post-Shops auf der Louisenstraße mit unterschiedlichen Gefühlen. Felix Weiß, der vor zwei Jahren sein Geschäft in den Arkaden zu einer Poststelle umgebaut und mehr Personal eingestellt hat, ist nicht begeistert von der drohenden Konkurrenz.

Karin Mulfinger, die direkt im Center Briefmarken verkauft, würde dieses Zusatzgeschäft dann einstellen, erhofft sich aber "mehr Kundenfrequenz" im Louisen-Center - wie die anderen Läden sicherlich auch.




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