Kreise Offenbach und Groß-Gerau. Die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktes lassen noch nicht an Frühlingserwachen denken. Denn die Arbeitslosenzahlen sind in den Kreisen Groß-Gerau und Offenbach gegenüber den Vormonaten kaum verändert. Von einem Aufschwung oder einem Mangel an Arbeitskräften lässt sich derzeit noch nicht reden. Die Arbeitslosenquote ist im Kreis Groß-Gerau gegenüber dem Vorjahres-April um 0,4 Prozent auf 6,3 Prozent gestiegen. Offene Stellen gibt es dramatisch weniger: nämlich ein Minus von 488 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Das sind 837 offene Jobs, die sofort vergeben werden könnten. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,7 Prozent. Das sind 10 576 Arbeitnehmer, die im Kreis Groß-Gerau nicht von ihren Einkommen leben können.
Plus von 263
Für den Kreis Offenbach sehen die Zahlen nicht viel besser aus. Hier stieg die Arbeitslosenquote allerdings nur um 0,2 Prozent auf 5,7 Prozent. Auch hier ist die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr gesunken: um 444 auf aktuell 1228 nicht besetzte Arbeitsplätze. Die Zahl der unterbeschäftigten Menschen ging um 444 auf 13 043 zurück.
Insgesamt sind im Kreis Offenbach 10 107 Frauen und Männer als arbeitslos gemeldet. Das ist gegenüber April des Vorjahres ein Plus von 263. Von ihnen erhalten 4463 Arbeitslosengeld nach Sozialgesetzbuch (SGB) III, 5644 sind auf Hartz IV (SGB II) angewiesen. Das sind 517 Betroffene weniger als im April 2012. Obwohl es den Unternehmen immer schwerer fällt, offene Ausbildungsstellen zu besetzen, stieg die Arbeitslosenquote der 15- bis 20-Jährigen im Kreis Offenbach auf 3,9 Prozent. Am höchsten ist die Arbeitslosenquote mit 12,7 Prozent bei den Ausländern, gefolgt mit 7,3 Prozent bei den 55-Jährigen.
Von den 8529 Arbeitslosen im Kreis Groß-Gerau sind 53,9 Prozent Männer (4579 Betroffene) und 3932 Frauen (46,1 Prozent). Erfreulich gegenüber dem Kreis Offenbach ist die Zahl der Schulabgänger, die keinen Job haben. Es sind hier nur zwei Prozent, also 171 Betroffene. Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen ist mit 39,7 Prozent (3388 Betroffene) ziemlich hoch. Älter als 55 Jahre sind 1150 (13,5 Prozent) der 8529 Arbeitslosen im Kreis Groß-Gerau. Unter den Beziehern von Unterstützung nach Hartz IV sind im Kreis Groß-Gerau 121 junge Menschen, die erst zwischen 15 und 20 Jahre alt sind. Der Abgang von der Schule direkt in die Arbeitslosigkeit ist bei ihnen Realität geworden. Im Kreis Offenbach sind 129 junge Menschen in dieser Lage.
Handel und Tourismus
Am höchsten ist die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Offenbach unter den Angehörigen der Be-rufsgruppen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb sowie Tourismus. Hier suchen 3906 Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz. Die meisten offenen Stellen (312) gibt es in Produktion und Fertigung. In Groß-Gerau kommen ebenfalls die meisten Arbeitslosen aus Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit sowie kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und dem Tourismus.