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111 neue Kita-Plätze in Kirdorf - Stadt baut ehemaliges Fahrradgeschäft um - Investition: 2 Millionen Euro - Keine Angst vor Klagen

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Denkt Stadtrat Dieter Kraft (Grüne) an den 1. August, bleibt er ganz gelassen. Wo anderen Dezernenten ob des dann gültigen Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren der Schweiß ausbricht, verweist Kraft auf die in der Kurstadt bereits vorhandenen Krippenplätze. Von denen wird es vom kommenden Frühjahr an übrigens 36 weitere geben, denn die Stadt baut in Kirdorf ein Gebäude zu einer neuen Kindertagesstätte um. Insgesamt 111 Betreuungsplätze sollen in den ehemaligen Räumlichkeiten von Fahrrad Denfeld (Alte Sattelfabrik 8) entstehen - wie gesagt 36 Krippenplätze, der Rest für Kindergartenkinder.

 

20 Jahre zur Miete

 

"Es gab die Möglichkeit, das Gebäude anzumieten, da haben wir beherzt zugegriffen", erklärt Bürgermeister Karl Heinz Krug (SPD). Als Kämmerer hatte er ein Wörtchen mitzureden, schließlich wird der Umbau vom Fahrradgeschäft zur Kindertagesstätte rund zwei Millionen Euro kosten. Krug ist von der Mietlösung (20 Jahre) begeistert. Zum einen hätte es sehr viel länger gedauert, ein Grundstück zu finden und neu zu bauen. "Zum anderen sind wir, mit Blick auf die demographische Entwicklung, sehr viel flexibler", so Krug.

In der großen Verkaufsfläche im Erdgeschoss werden drei Gruppenräume für die Krippenkinder angelegt. Dazu kommen ein Schlaf-, ein Essensraum sowie ein Sanitärbereich. Die drei Kiga-Gruppen werden im Obergeschoss untergebracht. Auch hier soll es einen Raum zum Essen sowie einen Sanitärbereich geben. Außerdem werden drei sogenannte Bildungsräume sowie ein Mehrzweckraum geschaffen. Besonders kostenintensiv soll, so heißt es, der Brandschutz werden. Um den Kindern auch eine angemessene Außenfläche anbieten zu können, soll ein etwa 1000 Quadratmeter großes Nachbargrundstück zusätzlich zum vorhandenen Grünzug gepachtet werden.

 

Hoher Personalstand

 

Betreiber der Einrichtung wird die Stadt übrigens nicht. "Wir zahlen den Umbau und die Miete", erklärt Kraft. Per Ausschreibung soll daher ein privater Betreiber gesucht werden, der dann auch für die Anstellung der Erzieherinnen zu sorgen hat. Krug: "Der Regierungspräsident hat uns schon oft gerügt, dass wir einen zu hohen Personalstand haben." Was den Betrieb der Kita angeht, soll schon im Ausschreibungstext klar hinterlegt werden, dass der Betreiber sich an die Mindestverordnung der Stadt bezüglich Personalschlüssel und Gruppengröße zu halten hat. Ob Kirche oder privates Unternehmen - beteiligen kann sich an der Ausschreibung im Prinzip jeder.

Vom kommenden Frühjahr an verfügt Bad Homburg dann über 636 Krippen- und 1795 Kindergartenplätze. Hinzu kommen noch laufende Projekte wie der Neubau der Kita in Dornholzhausen und die geplanten 50 Plätze auf dem Areal neben dem Lilly-Grundstück. Damit, so Kraft, werde man für 45 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Platz vorhalten. Eine Abdeckung von 60 Prozent ist nach wie vor das Ziel. "Sorgen vor einem Klageverfahren habe ich daher nicht", so Kraft weiter. Es sei schließlich nicht davon auszugehen, dass 100 Prozent der Homburger Familien einen Krippenplatz für ihren Nachwuchs beanspruchen.




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