Von Februar bis April hat die Bürgerinitiative für die Sommerrodelbahn 1538 Unterschriften gesammelt, auf deren Facebook-Seite erfolgten in der Spitze 7623 Zugriffe, die Webseite weist 2040 Interessenten aus. Grund für die BI, den Politikern, die das Rodelbahnprojekt schon fast beerdigten, noch einmal einen Brief zu schreiben.
"Wir wollen der Entwicklung Schmittens zu einer finanzschwachen Schlafstadt entgegenwirken", heißt es im Brief. Und die BI hofft, dass sich die "eventuellen Unklarheiten bis zu einer endgültigen Entscheidung noch aufklären werden, damit das Projekt nun endlich auf den Weg gebracht werden kann".
Seit 2008 versuchten die Investoren Peter Stürtz und Josef Wiegand das Projekt zu realisieren. "2,5 Millionen Euro würden investiert, fünf Mitarbeiter beschäftigt, ein respektabler Pachtzins für den örtlichen Wald geboten und rund 25 000 Euro als Gewerbeertrag in Aussicht gestellt, ohne dass der Gemeinde-Etat belastet wird", schreibt die BI. Bereits zwei Mal habe sich die Gemeindevertretung mit diesem Thema befasst und in der jüngsten Sitzung mit breiter Mehrheit positiv für den Bau der Sommerrodelbahn gestimmt. "Aber was hat sich jetzt geändert?", fragt Uwe Appel als Sprecher der Initiative: "Pro Sommerrodelbahn Großer Feldberg Schmitten".
Der Bürgermeister habe einen eigenen Vorschlag, mit einem neuen Standort und einem zusätzlichen Angebot mit den Investoren erstellt. Für beide Alternativen könnte gleich viel positive wie auch negative Argumente gefunden werden.
Der geänderte Standort könne es aus BI-Sicht sicherlich nicht sein, dass auf einmal drei Parteien ihre zunächst positive Meinung zur Sommerrodelbahn geändert hätten. "Die Gründe hierfür können die Bürger deshalb nicht nachvollziehen", so Appel.
Die Gemeindevertretung solle sich den wirklich wichtigen Problemen der Gemeinde widmen und nicht der Profilierungssucht einiger Akteure Raum geben. "Wir befürchten nun, dass der Investor keine weiteren Kosten für eine detaillierte Planung ausgeben will. Wir bitten die Politik daher, in der nächsten Sitzung der Absichtserklärung pro Bahn zuzustimmen, da die Bürger kein Verständnis haben für eine weitere Verzögerung des Projektes."
Das Ziel sei, ein gesundes Gleichgewicht zwischen der sozialen Komponente und der Wirtschaftsentwicklung sowie ein modernes, aber dennoch naturnahes Tourismus-Angebot zu schaffen.
Neben dem Bau einer Sommerrodelbahn am Feldberg unterstütze die BI daher einen weiteren Ausbau des Tourismus in der Region. Vor allem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und eine attraktive Anbindung an das Netz des Rhein-Main-Gebietes habe Priorität in der Gruppe. "Ebenso unterstützen wir den Ausbau der Rad- und Wanderwege im Hochtaunus."
Gleichzeitig schlage man vor, die umliegenden Gemeinden und deren touristischen Ausflugsziele, wie Opel-Zoo, Hessenpark, Freizeitpark Lochmühle und Saalburg, aber auch die in der Gemeinde liegenden Freizeit- und Ausflugsangebote wie Freibad Schmitten, Aussichtsturm Treisberg und die Burgruine Reifenberg mit Hilfe einer "Gästekarte Hochtaunus" zu bewerben und miteinander zu verbinden. Mit dieser Karte könnten verschiedene touristische Attraktionen gebündelt werden. Gastronomischen Betrieben und anderen Gewerbetreibenden soll dabei die Möglichkeit gegeben werden, durch Werbemaßnahmen auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen.
"Ziel ist, den Besuchern ein umfangreiches und interessantes Ausflugs- und Urlaubsgebiet mit vielen Angeboten und Attraktionen zu präsentieren, das durch entsprechende Sparmöglichkeiten einen Anreiz schaffen soll, länger in der Region zu verweilen.