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Krippe Oberste Gärten ist dicht - Drei Erzieherinnen sind krank - Kinder gehen für mindestens zwei Wochen in andere Einrichtungen

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Die Eltern sprechen vom "absoluten Ausnahmezustand", der zuständige Stadtrat Dieter Kraft (Grüne) nennt die Situation "nicht einfach". Worum es geht? Seit Anfang dieser Woche ist die städtische Krippe Oberste Gärten geschlossen - und wird es mindestens noch kommende Woche bleiben. Diese Entscheidung hat die Stadt getroffen. Der Grund: Drei Erzieherinnen sind laut Kraft erkrankt, die vierte Mitarbeiterin, eine Sozialassistentin, hat ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen - und könnte die 25 Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren, die auf zwei Gruppen aufgeteilt sind, ohnehin nicht allein betreuen.

Dem Team der Krippe wollen die Eltern keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter seien "nach bestmöglichem Einsatz zum Wohle der Kinder am Ende ihrer Kräfte", sagt Elternbeiratsvorsitzende Alexandra Kühn, deren Tochter die Krippe besucht.

Die Mädchen und Jungen wurden vorübergehend in umliegenden Einrichtungen untergebracht. "Ein unmögliches Unterfangen für alle Beteiligen", meint Kühn. Die Kinder seien verwirrt, weinten und könnten sich in der fremden Umgebung kaum beruhigen.

Markt ist leer gefegt

Dass das nicht optimal ist, weiß auch Stadtrat Kraft. Man habe zunächst versucht, über eine Zeitarbeitsfirma Erzieherinnen zu bekommen, was grundsätzlich möglich sei. "Aber der Markt ist wie leer gefegt", sagt Kraft. Bekanntlich herrscht derzeit ein großer Mangel an Erzieherinnen, nicht zuletzt wegen der zusätzlichen Plätze für Kinder unter drei Jahren, die geschaffen werden müssen - von August an haben auch Eltern von Kindern ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, Erzieherinnen aus anderen städtischen Einrichtungen vertretungsweise in die Obersten Gärten zu schicken. "Aber dann hätten sich die Kinder jeden Tag an eine neue Bezugsperson gewöhnen müssen", gibt Dieter Kraft zu bedenken. Daher sei die Entscheidung gefallen, die Kleinen auf andere Kitas zu verteilen.

Ob die Krippe Oberste Gärten nach Ablauf kommender Woche wieder geöffnet wird, kann Kraft nicht versprechen. Das hänge vom Gesundheitszustand der derzeit erkrankten Erzieherinnen ab. Auch für die Zukunft ausschließen könne man solche Situationen freilich nicht.

Zwei neue Mitarbeiterinnen

Für die Obersten Gärten ist aber Land in Sicht: Zwei zusätzliche Erzieherinnen werden eingestellt. Sollten ursprünglich beide zum 1. August kommen, wird nun eine bereits zum 1. Juli ihren Dienst antreten. Es bleibt aber bei 25 Kindern - was die Eltern freuen dürfte: Sie hatten darum gebeten, dass die Zahl der betreuten Kinder im Sommer nicht steigt.




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