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Europas Zukunft - Schüler zeigen bei einem Wettbewerb, was der europäische Gedanke für sie bedeutet

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Die Schlagzeilen, die man in den vergangenen Monaten über das Leben in Europa gehört oder gelesen hat, standen selten im Zusammenhang mit positiven Nachrichten. Dabei drohen Aktionen wie der Wettbewerb "Europa in der Schule", der in diesem Jahr zum 60. Mal stattfand, leicht in Vergessenheit zu geraten. 2013 haben bundesweit über 75 000 Schüler daran teilgenommen und in 13 Kategorien gezeigt, was sie mit dem europäischen Gedanken verbinden. Am Freitagvormittag wurden die Preisträger des Hochtaunuskreises in der Königsteiner St. Angela-Schule ausgezeichnet.

Dass die prämierten Werke fast alle aus der Gastgeberschule in der Burgenstadt und der Humboldtschule in Bad Homburg stammen, ist Nina Groll und Inken Dietrich zu verdanken. Die beiden Lehrerinnen betreuen den Wettbewerb in ihren Schulen schon seit vielen Jahren und haben bereits zahlreiche ihrer Schützlinge bis zum Bundessieger-Treppchen gebracht. Nina Groll ist sogar mit der kreativen Auseinandersetzung mit Europa aufgewachsen: Sie hat früher selbst, damals noch als Schülerin bei den Ursulinen, Beiträge eingereicht. "Wir haben auch einige Preisträger aus der Bischof-Neumann-Schule, da der Kunst-Leistungskurs in Kooperation der beiden Schulen durchgeführt wird", erklärt sie.

 

Frankreich gehört dazu

 

"Ich habe einen Marktplatz in Frankreich gezeichnet, und Frankreich gehört zu Europa", erklärt die Sechstklässlerin Theresa Schwarz von der St. Angela-Schule die gezeichnete Szenerie mit Häusern, Ständen und der blau-weiß-roten Landesflagge. Ob es Zufall ist, dass sie nicht die Formulierung ". . . und Frankreich liegt in Europa" wählte? Andere Bilder zeigen Jagdszenen in Schweden, Doppeldeckerbusse in Großbritannien oder eine Statue, deren Standort in Versalien darunter festgehalten wurde: ATHNA, auf Deutsch: Athen.

 

Teilweise sehr kritisch

 

Schüler der höheren Klassenstufen setzten sich teilweise sehr kritisch mit Herausforderungen auseinander, mit denen sich die Europäische Union derzeit konfrontiert sieht. "Was würdest Du sagen?", steht über einem gedeckten Tisch, auf dem Tiere im Anzug mit einer Gabel auf einem Teller rumstochern, auf dem ein Mensch liegt. Weitere Werke, die zum Nachdenken anregten, trugen Titel wie "Stoppt Jugendarbeitslosigkeit" oder "Ein Recht auf Leben".

Auch wenn die meisten Teilnehmer zum Zeichenstift gegriffen oder Collagen zusammengestellt haben, ist "Europa in der Schule" kein reiner Kunstwettbewerb, betont Hildegard Klär, Kreisvorsitzende der überparteilichen Europa-Union Deutschland. Die Aufgaben und Themen sind vielfältig. So war in diesem Jahr beispielsweise auch eine Rede zu verfassen, die sich mit dem diskussionswürdigen Zitat des griechischen Staatsmannes Perikles auseinandersetzen sollte: "Ein stiller Bürger ist kein guter Bürger." Videos, Texte - vieles ist möglich, und daher hofft Klär, dass sich 2014 noch mehr Schulen beteiligen.

Zurück in den Taunus: "Ihr gestaltet Europa", sagte Stephan Zalud, Direktor der St. Angela-Schule, zu den rund 100 jungen Menschen, die zusammen mit Eltern und Freunden aus dem gesamten Hochtaunuskreis zur Preisverleihung nach Königstein gekommen waren. Der Wettbewerb liefere wichtige Impulse, um über die Zukunft Europas nachzudenken. Als wirksames Mittel gegen Vorurteile nannte Zalud die Austauschprogramme vieler Schulen: Sich kennenlernen, Kontakte knüpfen: "Da fängt Freundschaft für mich an."




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